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Roßwein: Bücherflohmarkt erstmals in der Spielewelt Lindner

In dieser Woche öffnet der Basar zum ersten Mal am neuen Standort. Für den Umzug gibt es einen triftigen Grund. Wofür der Erlös bestimmt ist.

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Im Schaufenster der ehemaligen Spielwelt Lindner am Markt in Roßwein wird auf dem Bücherflohmarkt hingewiesen. Am 23. April öffnet der Markt zum ersten Mal in diesem Jahr.
Im Schaufenster der ehemaligen Spielwelt Lindner am Markt in Roßwein wird auf dem Bücherflohmarkt hingewiesen. Am 23. April öffnet der Markt zum ersten Mal in diesem Jahr. © Martina Weigel/Begegnungsverein

Roßwein. Zum vierten Mal gibt es in Roßwein über den Sommer einen Bücherflohmarkt. „Die Leute haben uns schon angesprochen, wann sie wieder Bücher bringen können“, sagt Peter Krause.

Er ist vor Jahren sozusagen durch eine „Büchererbschaft“ dazu gekommen, Literatur anzubieten und zugleich anzunehmen. Denn wie er selbst halten es viele Bücherfreunde für Frevel, einmal Gelesenes ins Altpapier zu geben.

Bürcher aus zweiter Hand statt Barbie-Puppen

Nach drei Basarjahren in der „Tonne“, dem Heimatmuseum im Rathaus, finden Bücherabgabe und -annahme sozusagen schräg gegenüber statt: in der ehemaligen Spielewelt Lindner.

Dort hat der langjährige Roßweiner Bürgermeister Veit Lindner einst Barbie-Puppen an die junge Kundschaft verkauft. Nach der Aufgabe seiner Nachfolgerin steht das Geschäft nun leer. Bis jetzt. „Wir nutzen nur einen Teil“, sagt Peter Krause.

Zunächst habe er sich schwer getan, etwas für den Flohmarkt anzumieten. Doch der Besitzer der Immobilie habe sich entgegenkommend gezeigt. „Und auch beim Heimatverein haben wir uns an den Betriebskosten beteiligt“, so der Roßweiner. Mit Helfern wird er den Basar ab dieser Woche wieder dienstags von 16 bis 19 Uhr und mittwochs von 9 bis 13 Uhr betreiben.

Spenden helfen Verein, Projekte umzusetzen

Die Bücher werden auch in diesem Jahr gegen eine Spende weitergegeben. Die Höhe legen die Interessierten selbst fest. Auf diesem Weg sind beim Basar im vergangenen Jahr rund 1.500 Euro zusammengekommen.

Als Schatzmeister des Vereins Begegnungszentrum Roßwein weiß Peter Krause diese Zahl genau. Und er kündigt an, dass auch die diesjährigen Spendenerlöse aus dem Bücherflohmarkt dabei helfen sollen, Projekte des Vereins umzusetzen.

„Egal, was wir machen wollen, wir brauchen immer Eigenmittel“, so Krause. Das wird auch beim wahrscheinlich größten Vorhaben des Vereins in diesem Jahr der Fall sein. Die Mitstreiter des Begegnungsvereins haben vor, auf dem Grundstück am Kräutergarten am Schuldurchgang eine öffentliche, barrierefreie Toilette einzubauen.

Derartiges gibt es im Moment in Roßwein gar nicht. Die Kommune ziert sich seit Jahren, Geld dafür auszugeben. Öffentliche Toiletten gibt es zwar oberhalb des sogenannten Brautloches am Rathaus. Allerdings haben diese häufig nur während Veranstaltungen wie Märkten geöffnet. Und sie sind nur über Treppen erreichbar.

Landkreis Mittelsachsen unterstützt Toilettenbau

Unterstützt wird dieses Vorhaben vom Landkreis Mittelsachsen. Über das Programm „Lieblingsplätze“ gibt es einen Zuschuss. Damit gehört der Roßweiner Verein zu insgesamt sechs aus der Region Döbeln, die sich über eine derartige Unterstützung freuen können. Insgesamt stehen 2024 für „Lieblingsplätze“ in Mittelsachsen 310.000 Euro zur Verfügung.

In der Tonne kann der Flohmarkt in diesem Jahr übrigens nicht über die Bühne gehen, weil die Heimatfreunde dort renovieren wollen. Danach treffen sie schon erste Vorbereitungen für die Schau zum Schul- und Heimatfest 2025.

Roßweiner Bücherflohmarkt ab 23. April: dienstags von 16 bis 19 Uhr und mittwochs 9 bis 13 Uhr in Räumen von ehemals Spielewelt Lindner, Döbelner Straße 1. Zu dieser Zeit ist auch die Abgabe von Bücherspenden möglich.