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Döbelner Klinikum lässt künftige Chirurgen an Schweinefüßen üben

Zum ersten Mal lädt das Krankenhaus Studenten zu einer Praxiswoche im Sommer ein. Was der Grund dafür ist.

Von Jens Hoyer
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Die Oberärztin Dr. Stefanie Pausch wird die Studenten bei der ersten „Surgery Summer School“ am Klinikum in Döbeln mit anleiten. Die Teilnehmer bekommen Gelegenheit, das Chirurgenhandwerk praktisch zu üben und auch bei Operationen zu assistieren.
Die Oberärztin Dr. Stefanie Pausch wird die Studenten bei der ersten „Surgery Summer School“ am Klinikum in Döbeln mit anleiten. Die Teilnehmer bekommen Gelegenheit, das Chirurgenhandwerk praktisch zu üben und auch bei Operationen zu assistieren. © Dietmar Thomas

Döbeln. Das Klinikum Döbeln geht neue Wege, um den Ärztenachwuchs für die Chirurgie und vielleicht auch für Döbeln zu begeistern. Die Klinik ist ohnehin Ausbildungskrankenhaus für die Uni Leipzig. Zum ersten Mal sind für Juli Studenten der Medizin zur „Surgery Summer School“, der „Chirurgie Sommer Schule“, nach Döbeln eingeladen worden. Eine Woche lang können sich die Teilnehmer am Klinikum dem Thema Chirurgie widmen. Und das vor allem auf der praktischen Seite.

Die Resonanz auf die Ausschreibung an der Uni in Leipzig sei groß gewesen, sagte Dr. Stefanie Pausch, Oberärztin in der chirurgischen Klinik. Am ersten Tag waren alle Plätze weg, es gebe eine Warteliste. „Wir haben sogar noch zusätzliche Plätze geschaffen, können das aber nicht ins Uferlose ausdehnen“.

Acht Studenten werden in der Sommerwoche die Arbeit eines Chirurgen vor allem von der praktischen Seite erleben. Das Studium sei dagegen eher theorielastig. „Da hat niemand Zeit, mit den Studenten das Nähen von Wunden zu üben“, so die Oberärztin.

Um genau diese handwerklichen Fähigkeiten in der Chirurgie soll es vor allem gehen. Nähen wird an Schweinefüßen geübt. An Kunstknochen können die Studenten Platten schrauben – eine Tätigkeit, die bei der Versorgung von Brüchen gebraucht wird. „Wir haben auch ein Trainingsgerät für Schlüssellochoperationen. Man kann nicht am Patienten stehen, wenn man das noch nie geübt hat“, sagte die Oberärztin. Außerdem bekommen die Studenten Gelegenheit, bei Operationen zu assistieren.

Ärzte leiten Studenten an

Die Vorbereitungen für die „Surgery Summer School“ seien recht aufwendig, so die Oberärztin. So ist der Dienstplan der Ärzte auf die Aktion abgestimmt, damit Anleiter zur Verfügung stehen. Auch Chefarzt Prof. Dr. med. Dirk Uhlmann wolle die Teilnehmer betreuen. In der Woche können die Studenten in Zimmern in der Klinik kostenfrei wohnen. Sie werden vom Krankenhaus verpflegt. Und damit es am Nachmittag nicht langweilig wird, sind auch Angebote für die Freizeitgestaltung vorgesehen.

Auch die internistische Abteilung des Klinikums plane eine entsprechende Aktion im Sommer, sagte Stefanie Pausch. „Wir wollen die Studenten auch darauf aufmerksam machen, dass es im ländlichen Raum Kliniken gibt, die eine gute Arbeit leisten.“