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Döbelner Walduferviertel: Es geht los

Der Bebauungsplan für das neue Wohngebiet ist durch. Die Bauherren kommen jetzt schnell an die Genehmigung.

Von Jens Hoyer
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So könnte das Walduferviertel in einigen Jahren aussehen. Es entsteht auf der Brache der Zuckerfabrik, die Anfang der 1990er-Jahre abgerissen wurde.
So könnte das Walduferviertel in einigen Jahren aussehen. Es entsteht auf der Brache der Zuckerfabrik, die Anfang der 1990er-Jahre abgerissen wurde. © Sparkasse

Döbeln. Ein Bebauungsplan ist ein Bürokratiemonster. Am Donnerstag hat der Döbelner Stadtrat den Plan fürs neue Walduferviertel abschließend behandelt. Für die Stadträte hieß es, viele Male die Hände zu heben.

Das hängt mit dem Prozedere zusammen, das das Planungsamt der Stadt abarbeiten muss. Alle Anregungen von Trägern öffentlicher Belange sind vom Rat „abzuwägen“. Die meisten werden bei der Planung beachtet, ein paar aber abgelehnt.

So monierte das Landratsamt die Art und Weise, wie der Bestand der streng geschützten Zauneidechse auf dem Gelände ermittelt wurde. „Die Erfassung der Zauneidechse ist komplett falsch“, so das Referat Naturschutz. Ein Vorwurf, den Döbelns Planungsamt zurückwies.

Ersatzhabitat für Eidechsen

„Da gibt es unterschiedliche wissenschaftliche Methoden“, sagte Baudezernent Thomas Hanns. Das beauftragte Fachbüro hatte die Brachfläche der ehemaligen Zuckerfabrik über zwei Jahre begutachtet. „Es gab mehr als sechs Begehungen“, sagte Hanns. Dabei wurden einmal 24 vor allem junge Eidechsen gesichtet.

Mit dem Referat Naturschutz sei die Sache mittlerweile geklärt worden. „Es wird die Ablehnung des Einwandes akzeptieren.“ Für die Eidechsen sollen Ersatzhabitate geschaffen werden, so Hanns.

Erschließung beginnt im Juni

Der Stadtrat hat den Bebauungsplan bestätigt. Damit können die Kreissparkasse als Bauträger und die Stadtwerke Döbeln als Energieversorger mit der Erschließung loslegen. Das soll spätestens im Juni erfolgen, sagte Hanns. Für die künftigen Eigenheimbesitzer bringt der Bebauungsplan Vorteile. Weil ein vereinfachtes Verfahren möglich ist, kommen diese schnell an eine Baugenehmigung.

Der Plan sieht mehrere Erschließungsstraßen vor. Das Viertel wird an zwei Stellen an die Max-Planck- und an die Zuckerfabrikstraße angebunden. Außerdem gibt es eine Zufahrt am Ende der Eichbergstraße.

Neue Wege zur Mulde

Unbebaut bleiben die Muldenwiese und die kleinen Wäldchen, die dort gewachsen sind. Von der Eichbergstraße und der Zuckerfabrikstraße sind zwei Fußwege entlang der Grünstreifen geplant. Sie sollen unter dem Eisenbahnviadukt weiterführen in Richtung Sandhäuser. Eine Wegeverbindung, die es bisher noch nicht gibt.

Die Sparkasse Döbeln will Ende des Jahres mit dem Bau von vier Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 28 Mietwohnungen beginnen. Die Wohnungen im gehobenen Segment will die Sparkasse selbst vermieten, teilt sie in einer Pressemitteilung mit.#

Platz für 60 Eigenheime

Außerdem ist auf dem Gelände Platz für etwa 60 Eigenheime. „Im Schnitt sind die Grundstücke 600 bis 700 Quadratmeter groß, wobei auch Doppelflächen gekauft werden können. Die genauen Preise stehen noch nicht fest.“, sagte Uwe Krahl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Die Orientierungsgröße liege bei etwa 150 Euro pro Quadratmeter.

Die Stadtwerke wollen das gesamte Wohngebiet mit einem modernen Blockheizkraftwerk mit Wärme versorgen. Eine platzsparende Alternative für die Hausbesitzer, die keinen Raum für Heizkessel oder Verbrennungsanlagen brauchen. „Die Technik der Nahwärme-Übergabestation hat nur einen sehr geringen Platzbedarf. Und unter allen Energieträgern bietet Nahwärme die höchste Versorgungssicherheit und Umweltfreundlichkeit“, erklärte Stadtwerkechef Gunnar Fehnle.

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