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Kitakosten in Döbeln steigen

Durch eine Verbesserung ist die Betreuung vor allem in der Krippe deutlich teurer geworden. Die Elternbeiträge werden möglicherweise steigen.

Von Jens Hoyer
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In 17 Kitas werden in Döbeln Kinder betreut. Die Kosten dafür sind im vergangenen Jahr gestiegen.
In 17 Kitas werden in Döbeln Kinder betreut. Die Kosten dafür sind im vergangenen Jahr gestiegen. © dpa

Döbeln. Wenn der Döbelner Stadtrat nach dem Sommer über die Kita-Elternbeiträge entscheidet, wird sehr wahrscheinlich eine Erhöhung vor allem im Krippenbereich im Raum stehen. Der Grund dafür: Die Betriebskosten sind 2020, dem Jahr, das als Berechnungsgrundlage dient, deutlich gestiegen.

Rund 200.000 Euro mehr kostete das Personal in den 17 Kitas der Stadt, sagte Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU). Das wurde nur teilweise durch geringere Betriebskosten wegen der Corona-Krise ausgeglichen.

Zwölf Millionen Euro im Jahr

Die Kosten für die Kinderbetreuung sind einer der größte Posten im Haushalt der Stadt. Im vergangenen Jahr hatten sie bei 12,47 Millionen Euro gelegen. Im Jahr zuvor waren es 12.39 Millionen Euro gewesen.

Neben Tarifsteigerungen hatte sich vor allem ein Fakt auf die Erhöhung der Personalkosten eingewirkt: Das Anheben der Vor- und Nachbereitungszeiten für die Erzieher. Das war zwar schon 2019 passiert, hatte sich aber nur ein halbes Jahr auf die Nebenkosten ausgewirkt. 2020 erstreckten sich diese Veränderung zum ersten Mal auf ein ganzes Jahr.

Acht Personalstellen mehr in Döbeln benötigt

Unter dem Strich sind die Auswirkungen deutlich. Etwa acht Personalstellen werden durch diese Änderung in Döbeln mehr benötigt, sagte Liebhauser. Die Erzieher erhalten mehr Zeit und damit verbessere sich auch die Qualität der Betreuung, so Liebhauser.

Er plädiert deshalb dafür, die Eltern an den gestiegenen Kosten zu beteiligen. Maßstab sei ein Elternbeitrag von 20 Prozent der Betriebskosten. „Die Erhöhung ist nicht schön, wäre der höheren Qualität aber angemessen“, so Liebhauser. Rein theoretisch könnte der Elternbeitrag im Krippen-Bereich bis auf 15 Prozent gesenkt werden, den Anteil müsste aber die Kommune zusätzlich übernehmen.

Die Krippe ist aufgrund des hohen Personalaufwandes die teuerste der Betreuungsarten. Die tatsächlichen Kosten liegen in Döbeln bei rund 1344 Euro pro Monat und Kind. Davon übernimmt die Stadt mit 863 Euro den Löwenanteil. 246 Euro kommen als Zuschuss vom Land. 235 Euro werden rein rechnerisch von den Eltern aufgebracht.

Bei Kita und Hort sieht die Summe schon deutlich niedriger aus. Die Betreuung eines Kindergartenkindes kostet in Döbeln 560 Euro pro Monat. 207 Euro kommen von der Kommune, 246 Euro vom Freistaat, 106 Euro ist der Elternanteil.

Elternbeiträge angehoben

Im Hort liegen die Kosten nur bei 302 Euro. Die Stadt gibt 80, 57 Euro die Eltern. Der Rest kommt vom Freistaat.In den vergangenen Jahren waren nicht nur die Löhne gestiegen. Auch der Betreuungsschlüssel war angepasst worden, sodass heute mehr Erzieher die Kinder betreuen.

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Die Stadt hatte die Elternbeiträge jeweils in den vergangenen beiden Jahren angehoben. Für Hort und Kita nur um wenige Euro. Recht deutlich war die Erhöhung im Krippenbereich ausgefallen. Statt 211 Euro bei Vollbetreuung müssen Eltern für ein Krippenkind derzeit 257 Euro zuzahlen.

Der Kitaplatz kostet den Eltern rund 107, der Hortplatz 60 Euro im Monat. Allerdings verringern sich die Summen für Alleinerziehende und wenn Familien mehrere Kinder betreuen lassen.