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Mutmacher im Briefkasten

Die Mädchen und Jungen, die Kita und Hort in Sitten besuchen, haben jetzt Post von ihren Erzieherinnen bekommen. Die Grüße waren mehr als süß.

Von Heike Heisig
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Erzieherin Juliane Schindler (rechts) und Praktikantin Laura Bauer zeigen die „Legende“ zu ihren Regenbogensteinchen. Die hat das Team des Kinderhauses Sitten zusammen mit Schokolinsen als Mutmacher an die Kinder verschickt.
Erzieherin Juliane Schindler (rechts) und Praktikantin Laura Bauer zeigen die „Legende“ zu ihren Regenbogensteinchen. Die hat das Team des Kinderhauses Sitten zusammen mit Schokolinsen als Mutmacher an die Kinder verschickt. © Lars Halbauer

Leisnig/Sitten. Irgendwas ist drin, in dem Umschlag. Die sich seltsam anfühlende Post war an die Mädchen und Jungen gerichtet, die für gewöhnlich das Kinderhaus Sitten besuchen. Sie lag für sie daheim im Briefkasten.

Aus dem Umschlag purzelten den neugierigen Kindern Regenbogensteinchen entgegen. So haben die Erzieherinnen die bunten Schokolinsen genannt, mit denen sie ihren Schützlingen Mut und Hoffnung machen wollen. Jede Farbe hat eine besondere Bedeutung: Grün ist das Durchhaltesteinchen, grau das Troststeinchen und auch ein Gute-Laune-Steinchen gibt es.

Kinder sehnen sich nach ihren Freunden

Die insgesamt sieben Mitarbeiterinnen des Hauses und die beiden Praktikanten wissen, dass sich viele der Kinder, die schon seit Wochen zuhause bleiben müssen, nach ihren Freunden sehnen. Ganz genauso geht es den etwa zehn bis 15 Mädchen und Jungen, die die Notbetreuung nutzen dürfen.

„Für sie lassen wir uns jeden Tag neue Angebote, Experimente und Projekte einfallen“, sagt Erzieherin Juliane Schindler. Daraus sei dann auch die Idee entstanden, einen kleinen, süßen Gruß an alle zu schicken, die noch nicht in eine Betreuung zurückdürfen.

Weiterbildung im Homeoffice

Genau wie die zehn Kita- und 88 Hortkinder wünschen sich auch die Erzieherinnen, dass bald wieder das „pralle“ Leben ins Kinderhaus einzieht und das Lachen der Kleinen durch alle Räume schallt. Denn auch für Mitarbeiterinnen bedeutet der Lockdown und die auf ein Minimum reduzierte Betreuung ein Abrücken vom bekannten Alltag.

Nur ein Teil von ihnen ist in der Einrichtung, der andere arbeitet daheim im Homeoffice. Dann wird unter anderem Schriftliches erledigt, nach Weiterbildungen geschaut oder eine solche online absolviert, erzählt Praktikantin Laura Bauer. Die 20-Jährige ist in der Ausbildung zur Erzieherin. In anderthalb Jahren – so ist der Plan – will die Colditzerin ihren Abschluss in der Tasche haben.

Wann alle Kinder in die Kitas und damit auch ins Kinderhaus Sitten zurückdürfen, steht im Moment noch nicht fest.

Symbol Regenbogen

  • Regenbögen sind in der Corona-Krise vor allem für Kinder ein Zeichen der Hoffnung geworden.
  • p In Fenstern von Wohnhäusern oder an Kita-Zäunen wie beispielsweise in Großweitzschen sind seit März immer wieder Zeichnungen von Regenbögen zu sehen, häufig noch mit den Worten „Alles wird gut!“ oder „Wir bleiben zuhause“ versehen.

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