SZ + Döbeln
Merken

So schnell wächst Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln

In weniger als einem halben Jahr soll das erste Karls Erlebnis-Dorf in Sachsen eröffnet werden. Eine ausgeklügelte Vorbereitung soll den schnellen Start des Freizeitparks in Döbeln an der A14 möglich machen.

Von Jens Hoyer
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der Bauplatz von Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln aus der Luft. Die Konturen des Hauptgebäudes sind schon gut zu erkennen, auch an einem Nebengebäude wird gebaut.
Der Bauplatz von Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln aus der Luft. Die Konturen des Hauptgebäudes sind schon gut zu erkennen, auch an einem Nebengebäude wird gebaut. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Autofahrer reiben sich die Augen, wenn sie an der Baustelle von Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln vorbeifahren. Ende August war die Baugenehmigung erteilt und sofort begonnen worden.

Innerhalb weniger Wochen zeichnen sich dort schon deutlich die Konturen des Freizeitparks in Form des aufgerichteten hölzernen Ständergerüsts des künftigen Hauptgebäudes ab, in dem neben dem Manufakturenmarkt auch das Tobeland für Kinder, das Lager und die Hofküche unterkommen. „Wir müssen uns sputen und sind dabei, das Tempo noch zu erhöhen, indem wir mehr Leute für den Bau binden“, sagte Karls-Chef Robert Dahl.

Fast täglich werde nachgefragt, wo es klemmt und Probleme zu lösen sind. „Im Moment schaut es danach aus, dass keine Katastrophen drohen“, sagte Dahl. Am Dienstag waren es noch 163 Tage bis zur Eröffnung. „Der 22. März um 9 Uhr, das ist der Plan“, so Dahl.

Karls habe schon andere Objekte unter ähnlichem Zeitdruck gebaut und damit Erfahrung, sagte Dahl. Die Gebäude sind weitgehend vorgefertigt, alle Teile sind zugeschnitten und werden vor Ort nur zusammengefügt. „Wir lassen auch ganze Wandscheiben bauen. Aber das hat seine Grenzen“, sagte Dahl.

"Treckergrill" als kulinarischer Traktorbahnhof

Neben dem Hauptgebäude müssen etwa zehn kleinere Nebengebäude errichtet werden. Drei davon sind schon vorgefertigt und werden aufgebaut. „Bei den anderen mussten wir noch die Baugenehmigung abwarten, ob es da vielleicht irgendwelche Änderungen gibt“, sagte Dahl.

Zu den Nebengebäuden gehört der „Treckergrill“, der gleich dreifach genutzt wird. Das Haus ist nicht nur der Bahnhof für Karls berühmte Traktorbahn, sondern auch Grillgebäude, in dem die Gäste zum Beispiel Burger essen können, erklärte Dahl. Außerdem soll es im „Treckergrill“ auch Shops mit Produkten geben, die zum Thema passen.

  • Nachrichten aus der Region Döbeln von Sächsische.de gibt es auch bei Facebook und Instagram

Ein anderes Nebengebäude wird der Stall für die Ziegenherde. Ein weiteres ist dem Maskottchen „Karlchen“, seinen Freunden und den Kaufartikeln rund um die „Karlsbande“ gewidmet. Dazu kommen noch Funktionsgebäude wie Toiletten.

„Es wäre schön, wenn wir keinen Winter bekommen“, meint Dahl. Mitte Januar soll ein Punkt im Baufortschritt erreicht sein, an dem die Bauarbeiten weitgehend wetterunabhängig voranschreiten können. Mit dem Asphaltieren des drei Hektar großen Parkplatzes des Freizeitparks soll in Kürze begonnen werden.

Attraktionen sind noch ein Geheimnis

Bekannt ist Karls für seine Attraktionen. Für die Riesen-Familienschaukel „Wetterumschwung“, die in Elstal bei Berlin steht, bekam die Firma bei der IAAPA Expo Europe, der Fachmesse für die Freizeitbranche, einen European Star Award für eine der besten Neuheiten des Jahres 2023. Mit welchen Attraktionen Karls in Döbeln antritt, will Dahl noch nicht verraten. „Für Döbeln haben wir uns aber zwei, drei neue Attraktionen ausgedacht.“

Karls Erlebnis-Dörfer sind für ihre Teekannensammlungen bekannt. Fast 60.000 wurden zusammengetragen. In Döbeln sollen es einige Tausend Eierbecher sein. Die Sammlerin Christiane Hasenwinkel hatte ihre Sammlung Dahl bei der Eröffnung des Manufakturenmarktes in Döbeln vor zwei Jahren angeboten. „Ich würde mich freuen, wenn das klappt, weil es etwas Besonderes wäre“, so Dahl.

Die Archäologen, die auf dem Bauplatz aufwendig eine Siedlung aus der Jungsteinzeit ausgegraben hatten, sind bis auf Restarbeiten fertig, erzählte Dahl. Er hält an der Idee fest, das Steinzeitdorf zumindest virtuell wieder auferstehen zu lassen.

Die Besucher können die ergrabenen Langhäuser dann per AR-Technologie auf ihren Handys betrachten. Aber noch nicht zur Eröffnung, wie Dahl sagte. „Das kommt ein Jahr später. Das Landesamt für Archäologie will die Ergebnisse erst auswerten, damit wir dort die richtige Geschichte erzählen können“, sagte Dahl.