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Wenn Hunde Anlass für Streit sind

Eine Hundehaltung in Dürrweitzschen ist schon seit vielen Jahren ein Thema im Gemeinderat. Doch stimmen die Anschuldigungen wirklich?

Von Sylvia Jentzsch
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Der Schäferhund Hummels vom Döbelner Land hat es sich auf dem Dach einer Hundehütte gemütlich gemacht. Benny Baumann vom Zellwald genießt das kühlende Bad in einer Strandmuschel.
Der Schäferhund Hummels vom Döbelner Land hat es sich auf dem Dach einer Hundehütte gemütlich gemacht. Benny Baumann vom Zellwald genießt das kühlende Bad in einer Strandmuschel. © Dietmar Thomas

Zschaitz. Seit fast 20 Jahren gibt es Streit um die Hundehaltung von Kathrin Petzold aus Dürrweitzschen in der Gemeinde Zschaitz-Ottewig. Immer mal wieder kommt dieses Thema zur Ratssitzung zur Sprache.

Eine wirkliche Klärung gab es bisher nicht, obwohl die Gemeinde, das zuständige Ordnungsamt Ostrau und auch das Landratsamt Mittelsachsen an einer Lösung interessiert sind.

Doch die bedarf es weniger in Bezug auf die Hundehaltung. Der Streit der Nachbarn ist wohl eher ein Fall für den Friedensrichter.

Bei einer Stippvisite des Döbelner Anzeigers vor Ort bellten die Hunde nicht, obwohl ihnen weder die Redakteurin noch der Fotograf bekannt waren. Auch den Gestank von Urin und Kot bemerkten die Reporter nicht.

Nachbarin beschwert sich beim Rat über die Hundehaltung

Nicole Schmidtke wohnt erst seit Kurzem in Dürrweitzschen. Die junge Frau ist ebenfalls Hundebesitzerin. Sie informierte bereits Bürgermeister Immo Barkawitz (parteilos) telefonisch und per Mail über die ihrer Meinung nach nicht tragbare Hundehaltung von Kathrin Petzold. „Die Hunde leben im Kot und im Urin. Sie kläffen ständig. Das geht an die Substanz“, sagte Nicole Schmidtke.

Die Hunde würden nur einmal in der Woche ausgeführt, beziehungsweise würden auf dem Hundeübungsplatz trainiert. Nicole Schmidtke hat nach eigenen Angaben auch schon das persönliche Gespräch mit der Hundehalterin gesucht.

„In diesem habe ich Frau Petzold auf den schlechten Haltungszustand der Hunde hingewiesen. Allerdings hat sie sich nicht als kooperative Person herausgestellt“, so Schmidtke. Von den ortsansässigen Hundebesitzern traue sich keiner mehr, an dem Grundstück entlangzugehen.

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„Die Hunde von Frau Petzold reagieren sehr aggressiv auf Artgenossen und kleine Geräusche. Einen enormen Gestank nach Kot und Urin gebe es ebenfalls."

Vertreter des Veterinäramtes des Landkreises Mittelsachsen seien auch schon vor Ort gewesen. Daraufhin sei der Außenbereich, in dem sich die Hunde aufhalten, gesäubert worden. „Doch nun sieht es wieder so schlimm aus und es riecht übel“, sagte Nicole Schmidtke.

Diese Vorwürfe unterbreitete bereits Nachbar Jürgen Kunert im Jahr 2015. Er sprach damals ebenfalls im Gemeinderat vor (DA berichtete). Die Schäferhunde, die im Nachbargrundstück und im Haus gehalten werden, würden nicht nur Tag und Nacht kläffen, sondern es stinkt auch, sagte Kunert damals.

Schäferhund Benny Baumann vom Zellwald macht es sich auf dem Liegestuhl gemütlich.
Schäferhund Benny Baumann vom Zellwald macht es sich auf dem Liegestuhl gemütlich. © Dietmar Thomas

Die Gemeinderäte fordern Unterstützung vom Veterinäramt

„Das Problem ist uns bekannt. Auch die Gemeinderäte waren schon vor Ort. Der Vorgang füllt schon ganze Ordner“, so Immo Barkawitz. Sowohl das zuständige Ordnungsamt in Ostrau als auch das Veterinäramt seien informiert.

„Eigentlich hatten wir gehofft, das Problem über eine höhere Hundesteuer zu klären. Doch das ist nicht der Fall. Uns sind da als Gemeinde die Hände gebunden. Was uns möglich war, haben wir versucht. Aber weitergekommen sind wir nicht. Unsere kleinen Maßnahmen verpuffen, wenn uns das Landratsamt nicht hilft“, sagte Gemeinderätin Kerstin Konrad.

„Wir haben uns vom Veterinäramt eine andere Unterstützung gewünscht. Wir fühlen uns mit dem Problem alleingelassen“, ergänzte Gemeinderat Lutz Hofmann.

Die Ordnungsbeamte von Ostrau könne lediglich ein Bußgeld aussprechen, doch damit werde das vermeintliche Problem nicht gelöst.