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Mittelsachsen sollen Gesicht für Demokratie zeigen

Landrat Dirk Neubauer und Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst wollen die Menschen am 10. März auf der Straße sehen. Was hinter dem Aufruf steckt.

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Seit mehreren Wochen wird in Waldheim Montags demonstriert. Nun ruft Bürgermeister Steffen Ernst zu einer Demokratie-Kundgebung am Sonntag, 10. März auf.
Seit mehreren Wochen wird in Waldheim Montags demonstriert. Nun ruft Bürgermeister Steffen Ernst zu einer Demokratie-Kundgebung am Sonntag, 10. März auf. © Foto: Lutz Weidler

Waldheim/Mittelsachsen. Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst ruft gemeinsam mit Landrat Dirk Neubauer zu der landkreisweiten Veranstaltung „Demokratie hat ein Gesicht“ am 10. März auf.

„Die derzeitige Situation in Waldheim ist nicht mehr tragbar, viele Bürger sind verunsichert“, schreibt Ernst am Mittwochabend auf seiner Facebook-Seite.

„Wir sind 1989 für Freiheit und Demokratie auf die Straße gegangen und haben uns genau diese Werte erkämpft, auch um unser Waldheim, unsere Perle für unsere Zukunft zu gestalten“, schrieb er weiter. Am 10. März ruft er deshalb 15 Uhr zu der Veranstaltung auf dem Obermarkt auf.

Bürger sollen eigene Veranstaltungen organisieren

„Es gibt viele Leute, die sich beteiligen wollen, aber nicht auf Veranstaltungen von Parteien oder Bündnissen gehen wollen“, sagte Landrat Dirk Neubauer in einem dazu veröffentlichten Video. Deshalb hatten sie die Idee, dass die Menschen in ihren Orten etwas Eigenes organisieren sollen. Auch Vereine und Unternehmen ermutigt Neubauer, sich daran zu beteiligen.

„Es soll keine Protestveranstaltung im klassischen Sinne sein, sondern wir wollen zeigen, dass ganz viele Menschen im Landkreis positiv in die Zukunft blicken und etwas wollen“, ergänzte Neubauer. Wer Unterstützung bei der Anmeldung von Kundgebungen braucht, kann sich laut dem Landrat per Mail ([email protected]) an den Verein Denkwerk Ost wenden.

Die letzten Monate seien durch eine teils aggressiv geführte Auseinandersetzung um das „Wie weiter“ im Land sowie Angriffe auf Parteibüros und Politiker geprägt, schreiben die beiden. Deshalb wollen sie mit den Menschen aus dem Landkreis ein überparteiliches Zeichen für ein „menschliches, gewaltfreies und ohne Hetze auskommendes Miteinander“ setzen. Gerade der Landkreis sei wirtschaftlich und wissenschaftlich darauf angewiesen, als weltoffen und demokratisch wahrgenommen zu werden.

Den beiden sei bewusst, dass einiges falsch laufe und korrigiert werden müsse. Dies gehe aber nicht mit Wut, Hass und Gewalt. Neubauer und Ernst wünschen sich Mut, Zusammenhalt, Offenheit und Beteiligung. „Nicht nur auf der Straße. Auch in den Vereinen, Gemeinde- und Stadträten und Parlamenten“, so die beiden weiter. (SZ/lh)