Roßwein. Nur noch wenige Monate. Dann können die ersten Bewohner in das neue Roßweiner Pflegeheim am Baderberg einziehen. Die Eröffnung ist für den 1. April geplant.
„Der Termin steht“, sagte Stephan Ullrich, Pressesprecher der Euro Plus Senioren-Betreuung GmbH, die die Einrichtung betreiben wird. Die Bauarbeiten an der Gebäudehülle seien bis auf kleine Restarbeiten so gut wie abgeschlossen. Derzeit sind Maler- und Fußbodenarbeiten im Gange. „Anfang nächsten Jahres würden die ersten Möbel geliefert, so dass nach und nach die Zimmer der künftigen Bewohner aber auch der Verwaltungstrakt, die Küche, Gemeinschafts- und Nebenräume eingerichtet werden können.
Durch die Blume zu Roßwein
Inzwischen hat die Einrichtung nun auch einen Namen. Die Bewohner werden künftig im „Kamelienhof“ leben. Es war ein Name gesucht worden, zu dem die Stadt und Einwohner einen Bezug haben. Roßweins mehr als 200 Jahre alte Kamelie ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Während der Blüte in den Wintermonaten zieht es jedes Jahr zahlreiche Besucher ins Kamelienhaus im Wolfstal. Auch wenn das am ganz anderen Ende der Stadt stehe, sei der Bezug zu Roßwein auf jeden Fall gegeben, so Laura Appelt, Referentin stationäre Pflege bei der Euro Plus Seniorenbetreuung.
Bürger bringen Vorschläge ein
An der Namensfindung waren auch die Roßweiner Bürger beteiligt. Bereits beim Richtfest im Juni hatten Vertreter der Betreiberfirma dazu einen Aufruf gestartet. „Es sind auch einige Vorschläge eingegangen“, sagte Laura Appelt. „Die meisten haben sich ganz simpel ,Am Baderberg‘ gewünscht. Das gefiel uns aber nicht so.“ Schließlich hätten sich die Leitungskräfte und der Investor, die Theed Projekt GmbH aus Chemnitz, auf den Namen „Kamelienhof“ geeinigt.
Dass die von der Euro Plus Seniorenbetreuung betriebenen Residenzen einen Namen mit Bezug zur jeweiligen Stadt haben, ist nicht neu. Die Seniorenresidenz in Crimmitschau heißt beispielsweise „Zum Tuchmacher“. Das rührt daher, dass Crimmitschau den wirtschaftlichen Aufschwung mit der Tuchherstellung erlangt und der Tuchmacher eng mit der Stadtgeschichte verknüpft ist.
Suche nach Personal geht weiter
Auf Hochtouren läuft derzeit die Suche nach Mitarbeitern, die sich einmal um das Wohl der rund 130 Bewohner der Seniorenresidenz „Kamelienhof“ kümmern werden. „Das Leitungsteam ist bereits gebildet“, sagt Laura Appelt. Benötigt werde neben Pflegefachkräften, -helfern und -assistenten auch noch Küchen- oder Reinigungspersonal. Insgesamt werden einmal rund 80 bis 90 Mitarbeiter in dem Pflegeheim arbeiten, erklärte Laura Appelt.
Beratungsbüro im MFM
Für alle, die sich für das neue Haus interessieren, hat die Euro Plus-Seniorenbetreuung jetzt ein Beratungsbüro im ehemaligen Mittelsächsischen Fachzentrum Metall (MFM) an der Döbelner Straße 69 eingerichtet. Informationen gibt es dort für künftige Bewohner zu allen Fragen rund ums neue Haus, den Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten sowie zu den Zimmern als auch zu aktuellen Stellenangeboten und Karrieremöglichkeiten für künftiges Personal.
„Wegen der Corona-Pandemie können wir allerdings derzeit keine regelmäßigen Öffnungszeiten anbieten“, sagt Laura Appelt. Dafür sind telefonische Terminvereinbarungen unter 0162 79533016 möglich.
Mit dem Bau des Pflegeheimes am Baderberg ist vor etwas mehr als einem Jahr begonnen worden. Zuvor wurde das ehemalige als Kubaner-Wohnheim bekannte Haus abgerissen. Die Theed Projekt GmbH investiert insgesamt rund 13 Millionen Euro in das Projekt in Roßwein.
Roßwein ist die Nummer Fünf
Der Investor aus Chemnitz hat seit 2018 insgesamt bereits vier Seniorenpflegeheime in Limbach-Oberfrohna, Crimmitschau, Plauen und Neukirchen errichtet. Roßwein ist Nummer 5. Daneben sind zwei weitere Einrichtungen in Thermalbad Wiesenbad und Glauchau im Bau. Bis zum Eröffnungstermin sollen auch die Außenanlagen größtenteils fertig sein. Im Innenhof des u-förmigen Gebäudes soll unter anderem ein Demenzgarten entstehen.
Derweil laufen die Planungen für ein weiteres Pflegeheim in der Muldestadt. Das soll in den ehemaligen Studentenwohnheimen an der Döbelner Straße entstehen. Seit Ende August liegt dafür die Baugenehmigung vor.
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