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Dirk Neubauer übernimmt Posten des Landrates von Mittelsachsen

Matthias Damm geht in den Ruhestand. Am Freitag hat Dirk Neubauer offiziell den Landrats-Posten übernommen - und hat auch schon neue Ideen.

Von Cathrin Reichelt
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Symbolisch übergibt Landrat Matthias Damm (rechts) den Staffelstab an seinen Nachfolger Dirk Neubauer.
Symbolisch übergibt Landrat Matthias Damm (rechts) den Staffelstab an seinen Nachfolger Dirk Neubauer. © Cathrin Reichelt

Freiberg/Mittelsachsen. Der Schreibtisch ist ausgeräumt, die Schlüssel sind übergeben. Nach dem letzten Pressetermin werde nochmal kontrolliert, ob auch alle Schränke leer sind, sagt Landrat Matthias Damm (CDU).

Sein letzter Pressetermin ist die symbolische Übergabe des Staffelstabes an seinen Nachfolger Dirk Neubauer (parteilos). Der Augustusburger Bürgermeister war im Juli im zweiten Wahlgang mit großer Mehrheit der Stimmen in das Amt gewählt worden. Der 68 Jahre alte Matthias Damm war aus Altersgründen nicht wieder angetreten.

Ungewohnt freie Zeit

Dirk Neubauer hat auch in den vergangenen Wochen schon viel Zeit im Landratsamt verbracht. „Wir haben eine sehr gute Übergabe hinbekommen“, sind sich der alte und der neue Landrat einig. Mit den Beigeordneten habe er schon einige Termine wahrgenommen, die Tätigkeitsstruktur und die Problemlagen des Landratsamtes kennengelernt, so Neubauer.

„Wir haben sehr offen miteinander gesprochen. Ich fühle mich gut informiert“, meint er. Und Matthias Damm hat ein gutes Gefühl für die Fortführung des Amtes, sagt er als er Dirk Neubauer den Staffelstab überreicht. Den gibt es tatsächlich. In dem schwarzen Stab sind seit Volker Uhlig die Namen und Amtszeiten der Landräte eingraviert.

Für Matthias Damm beginnt jetzt eine relativ ungewohnte freie Zeit. Sein Arbeitstag hatte durchschnittlich zwölf Stunden, oft auch mehr. Er freut sich auf die gemeinsame Zeit mit der Familie. Zahlreiche private Vorhaben wurden in der Vergangenheit zurückgestellt und sollen nun nachgeholt werden.

Am Dienstag betritt Dirk Neubauer zum ersten Mal als Behördenchef das Landratsamt in Freiberg. Dass das jetzt tatsächlich seine neue Aufgabe ist, sei ihm so richtig bewusst geworden, als er das letzte Vorwort für das Augustusburger Amtsblatt geschrieben und sich dabei als Bürgermeister verabschiedet hat. „Das war nicht einfach“, sagt er.

Neubauer will alle Bürotüren öffnen

Bis zur Neuwahl im Januar werde die Geschäfte seine Stellvertreterin Sandra Kaufmann weiterführen. In Augustusburg hänge aber nichts in der Luft. Die Hoheit für die laufenden Angelegenheiten hätten ohnehin die Amtsleiter. Als Bürger bleibe er Augustusburg erhalten. Und als Bürger werde er dort weiter an den Projekten mitarbeiten, die er angeschoben hat.

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An seinem ersten Tag als Landrat habe er die Führungskräfte des Amtes in das Haus des Brennstoffinstituts eingeladen. „Dort wollen wir besprechen, was im Herbst vor uns steht“, so Neubauer. Ansonsten habe er darum gebeten, seinen Kalender weitestgehend freizuhalten.

Denn in den kommenden Tagen wolle er nicht nur in Freiberg, sondern an allen Standorten des Landratsamtes „so viele Bürotüren wie möglich öffnen“, um sich vorzustellen und die Mitarbeiter kennenzulernen.

Podcast läuft weiter

In seinem regelmäßigen Podcast im Internet spricht er auch von einigen Veränderungen, die ihm vorschweben. Wichtig sei die Digitalisierung der Verwaltung. Es soll im gesamten Landkreis Bürgersprechstunden des Landrates geben und voraussichtlich ab dem kommenden Jahr eine Bürgerkonferenz.

Außerdem werde geprüft, ob der Kreistag an wechselnden Orten im Landkreis tagen kann. „Transparenz ist für das Verständnis der Vorgänge wichtig“, meint Neubauer. Deshalb werde der Medien-affine Landrat auch weiterhin intensiv die digitalen Medien nutzen.