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Müllentsorgung wird in Mittelsachsen ab 2024 teurer

Die Abfallgebühren steigen für die kommenden drei Jahre um 4,9 Prozent. So sehen die Veränderungen konkret aus.

Von Cathrin Reichelt
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Für die Entsorgung ihres Abfalls müssen die Mittelsachsen ab dem kommenden Jahr mehr bezahlen.
Für die Entsorgung ihres Abfalls müssen die Mittelsachsen ab dem kommenden Jahr mehr bezahlen. © Foto/Archiv: SZ/André Braun

Mittelsachsen. Ab dem kommenden Jahr müssen die Mittelsachsen mehr für die Entsorgung ihres Abfalls bezahlen. Die Kreisräte haben sich am Mittwochabend einstimmig für die neue Gebührenkalkulation entschieden. Diese gilt bis 2026.

Jens Irmer, Geschäftsführer der EKM Entsorgungsdienste Kreis Mittelsachsen, bezeichnet die Gebührenerhöhung als moderat. Für die Abholung und Entsorgung der Restmülltonne erhöht sich der Preis für die kommenden drei Jahre um insgesamt 4,9 Prozent. Grundlage der Berechnung ist eine 80-Liter-Restmülltonne mit durchschnittlich neun Entleerungen pro Jahr.

Mit plus zehn Cent wird die Festgebühr für die 80-Liter-Tonne am geringsten und mit 4,13 Euro mehr die Entleerungsgebühr für den 1.100-Liter-Behälter am meisten erhöht (siehe Tabelle).

Ein 80-Liter-Abfallsack verteuert sich um 30 Cent und kostet ab Januar 5,20 Euro und Mehrmengen an Sperrmüll schlagen künftig mit 47,45 Euro (+1,47 Euro) pro Kubikmeter zu Buche. Gleich bleiben mit 7,50 Euro die Umstellungsgebühr je Behälter und mit 16,50 Euro die Entsorgung von Grünschnitt je Kubikmeter.

Die Gebührenanpassung sei aufgrund gestiegener Kosten vor allem für Energie und der Änderungen der Mautpflicht erforderlich. „Zusatzkosten entstehen aber vor allem auch durch die Einführung der CO2-Abgabe für die Abfallverbrennung“, so Irmer. Trotz der Erhöhungen liege der Landkreis Mittelsachsen mit seinen Abfallgebühren aber weiterhin im unteren Bereich des Landesdurchschnittes.

Haushalte sollen auch zukünftig die Möglichkeit haben, durch effektive Abfallvermeidung Kosten zu sparen. Daher kann der Abholrhythmus der Restabfallbehälter weiterhin selbst bestimmt werden.

Wertstoffhöfe sind zu klein

Irmer kündigt zudem Veränderungen in den Wertstoffhöfen an. „Sie sind zu klein“, sagt er. Hintergrund sei, dass der Müll jetzt noch detaillierter getrennt werde. „Hatten wir früher rund zehn Abfallarten, sind es inzwischen über 30“, sagt der Geschäftsführer und nennt ein Beispiel.

Vor einigen Jahren gab es Elektroschrott, der alles umfasst hat. Heute werde nach Kühlschränken, weißer und brauner Ware, Akkus, elektrischen Kleinteilen und Leuchtstoffröhren sortiert. Ähnlich sehe es bei Kunststoffen aus. Und auch Sperrmüll werde nun nach Abfallarten getrennt.

Dafür müssen in den Wertstoffhöfen mehr Container aufgestellt, gleichzeitig aber auch die Transportwege frei gehalten werden. Ein Umbau sei daher mit einigen Herausforderungen verbunden.

In Freiberg startet Pilotprojekt

Konkret festgelegt seien bereits die Neubauten der Wertstoffhöfe in Mittweida 2024 und in Brand-Erbisdorf 2025. Ein Jahr später soll dann in Freiberg ein „Wertstoffhof der Zukunft“ entstehen.

Dabei werden um eine befahrbare Rampe Container gruppiert, die von der Rampe aus befüllt werden können. Der Raum darunter bietet gleichzeitig Lagermöglichkeiten. Das System bestehe aus Modulen, die variabel verschoben werden können.

Nach Freiberg stehe der Recyclinghof Hohenlauft auf dem Programm. Dort gebe es genug Platz und eine Umladestation, die modernisiert werden soll. „Parallel zum Neu- und Umbau der genannten Wertstoffhöfe, schauen wir, welche Möglichkeiten, die in Leisnig und Waldheim bieten“, so der EKM-Geschäftsführer. Beide waren die ersten Wertstoffhöfe, die im Landkreis in Betrieb genommen wurden.

Leisnig sei dabei das kleinere Problem, da dieser Wertstoffhof nicht so stark frequentiert werde, im Gegensatz zum Waldheimer. Dorthin bringen auch die Harthaer und Geringswalder ihren Sperrmüll und Abfälle.

Geklärt werden müsse, wie das Gelände in Waldheim vergrößert und die Zufahrt verlegt werden kann, weil wartende Fahrzeuge immer wieder den angrenzenden Kreisverkehr zuparken und damit lahmlegen.

Die neuen Gebühren

Die Abfallgebühren wurden für die Jahre von 2024 bis 2026 festgelegt.

Behälter-Festgebühr: alt - neu

  • 80 Liter: 3,20 € - 3,30 €
  • 120 Liter: 4,80 € - 4,95 €
  • 240 Liter: 9,60 € - 9,90 €
  • 1.100 Liter: 44,00 € - 45,35 €

Behälter-Entleerung: alt - neu

  • 80 Liter: 4,58 € - 4,88 €
  • 120 Liter: 6,87 € - 7,32 €
  • 240 Liter: 13,74 € -14,64 €
  • 1.100 Liter: 62,97 € - 67,10 €