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Pierburg in Hartha: Neue Produkte für nachhaltige Technologien

Der Standort in Hartha konzentriert sich weiter auf Elektromobilität und Wasserstoff. Dafür wird auch eine Halle ertüchtigt.

Von Lea Heilmann
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Auf dem Gelände der Pierburg Pump Technology wird eine Halle ertüchtigt. In der sollen DC-Link-Kondensatoren gefertigt werden.
Auf dem Gelände der Pierburg Pump Technology wird eine Halle ertüchtigt. In der sollen DC-Link-Kondensatoren gefertigt werden. © SZ/DIetmar Thomas

Hartha. Schon vom Haupteingang aus ist die Baustelle zu sehen. Auf dem Gelände der Rheinmetall-Firma Pierburg Pump Technology in Hartha wird seit einigen Wochen eine Produktionshalle ertüchtigt.

Dort sollen zukünftig DC-Link-Kondensatoren, sogenannte Zwischenkreiskondensatoren, gefertigt werden, wie Rheinmetall-Pressesprecher Oliver Hoffmann mitteilte. Die Kondensatoren finden ihren Einsatz in Hybrid- und Elektrofahrzeugen, aber auch in Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen.

„Sie dienen der Stabilisierung der Gleichspannung und zur Begrenzung von Schwankungen im Bordnetz“, erklärte Hoffmann. Das Besondere an den Kondensatoren ist die sogenannte Polycharge NanoLam-Technologie. Dank dieser sind die Bauelemente um die Hälfte leichter und kleiner als die herkömmlichen Kunststoff-Lösungen. Außerdem können die Kondensatoren auch bei höheren Temperaturen arbeiten.

Kühlpumpen für E-Motoren

Die Teile bestehen aus einer extrem dünnen, dielektrischen, also nicht leitenden, Polymerbeschichtung, die eine optimale Kühlung und thermische Stabilität sowie eine verbesserte Leistungsdichte ermögliche. „Die Kondensatoren sind insbesondere ein Bestandteil der Leistungselektronik in E-Autos und bringen hier Vorteile beim Volumen und Gewicht“, sagte Oliver Hoffmann weiter.

Nicht nur der Kondensator gehört zu den neuen Produkten, die in Hartha für die E-Mobilität und Wasserstofftechnik produziert werden sollen. Dazu zählt auch die elektrische Hochspannungs-Kühlmittelpumpe CWA2000. Diese wird bei Elektromotoren eingesetzt. Durch die fehlende Gleitringdichtung sei eine geringe Reibung und lange Lebensdauer sichergestellt. „Jede externe Leckage an Umgebung und Elektronik wird darüber hinaus verhindert“, sagte der Sprecher weiter.

Dies garantiere höchste Sicherheit bei Hochspannung, für E-Motoren und Wechselrichter. Darüber hinaus regelt die interne Elektronik die notwendige Kühlleistung über ein intelligentes Wärmemanagement, über das sowohl Reichweite als auch Komfort erhöht werden können.

Dass diese gefragt sind, zeigt ein Produktionsauftrag, den Rheinmetall im Dezember erhielt. Eine sechsstellige Anzahl solcher Pumpen soll gefertigt werden. Der Auftragswert beläuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag. Anwendung sollen die Pumpen in Elektro-Trucks finden.

Produktionsaufbau für Wasserstoff-Technik auf der Zielgeraden

Auf der Zielgeraden befindet sich auch die anstehende Produktion des Wasserstoff-Rezirkulationsgebläses HRB. Die Entwicklung wurde im Rahmen eines Förderprojekts vom Bundesverkehrsministerium und der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) unterstützt.

Ziel des Gebläses ist es, die Nutzbarkeit von Wasserstoff als Brennstoff zu erhöhen. „Es ermöglicht einen kontrollierten Rückfluss von nicht verbrauchtem Wasserstoff zum Stack, was zu einer erhöhten Effizienz und damit zu einer größeren Reichweite führt“, erläuterte Oliver Hoffmann.

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Wie der Sprecher im Oktober gegenüber Sächsische.de mitteilte, soll die Produktion im Frühjahr hochgefahren und mit den Kunden von Rheinmetall abgenommen werden. Anschließend sei die Produktion bereit für die kommende Großserie. Die fertige Anlage wird aus insgesamt 14 Stationen bestehen. Manuelle und vollautomatisierte Arbeitsgänge werden dabei kombiniert.