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Straßenbau zwischen Naunhof und Bockelwitz pausiert

Noch etwa ein Jahr müssen Kraftfahrer auf die direkte Verbindung zwischen Naunhof und Bockelwitz verzichten. Wie der Baustand ist und wie es weitergeht, selbst wenn die Bagger noch stillstehen.

Von Heike Heisig
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Bereits seit dem ersten Schnee Mitte November ist Ruhe auf der Baustelle zwischen Naunhof und Bockelwitz. Wann es 2024 weitergeht, kann die Kreisverwaltung als Auftraggeber nicht sagen.
Bereits seit dem ersten Schnee Mitte November ist Ruhe auf der Baustelle zwischen Naunhof und Bockelwitz. Wann es 2024 weitergeht, kann die Kreisverwaltung als Auftraggeber nicht sagen. © SZ/DIetmar Thomas

Leisnig. Es wird nicht mehr gebaut zwischen Naunhof und Bockelwitz. Der eine oder andere Bockelwitzer hat das möglicherweise schon geschlussfolgert, weil er, seit ein paar Wochen keine Baufahrzeuge mehr gesehen hat. Dafür gibt es Gründe.

„Mit dem ersten Schnee Mitte November und den sich anschließenden teils starken Niederschlägen musste die Baustelle unterbrochen werden.“ Das teilt André Kaiser, Sprecher des Landratsamtes Mittelsachsen, auf Anfrage mit.

Die Ortsverbindung ist eine Kreisstraße, und trotzdem ist der Landkreis nicht der einzige Auftraggeber in diesem Bereich. Auch die Stadt Leisnig ist an dem Vorhaben beteiligt.

Wetterlage verhindert Erdarbeiten

Weiter geht es auf dieser Baustelle erst im nächsten Jahr. „Eine fachgerechte Ausführung der geplanten Erdarbeiten ist aufgrund der Wetterlage nicht möglich“, informiert André Kaiser. „In Anbetracht der prognostizierten Witterung wurde die Baustelle bereits in einen winterfesten Zustand versetzt.“

Sobald es das Wetter im nächsten Jahr zulasse, werde die Baufirma die Arbeiten wieder aufnehmen. Darauf sei das Unternehmen vorbereitet. Trotz der schon frühen Winterruhe liegt die Baustelle dem Kreissprecher zufolge im Bauzeitenplan.

„Die Kanalarbeiten für den Landkreis sind im Kreuzungsbereich Beiersdorf/Nicollschwitz und an der Eiche abgeschlossen. Für den Eigenbetrieb Abwasserentsorgung Leisnig sind noch Restleistungen im Kanalbau notwendig“, konkretisiert André Kaiser.

„Parallel zum Kanalbau sind ebenso schon Erdarbeiten für den Straßenbau erfolgt.“

Was wahrscheinlich als Nächstes ansteht, sind Baumfäll- und Rodungsarbeiten – unabhängig vom weiteren Tiefbau. Bereits vor einiger Zeit hatte der Landkreis Bäume unterhalb der alten Eiche kurz vorm Ortseingang Naunhof fällen lassen.

Alte Eiche soll stehenbleiben

Die Eiche soll jetzt stehenbleiben. Zunächst war geplant, auch sie abzuholzen. Auch mehr Alleebäume sollten dem Straßenbau weichen. Letztlich ist noch einmal umgeplant worden.

„Es werden nun von Bockelwitz in Richtung Naunhof rechtsseitig vor und nach der Sandgrubeneinfahrt auf einer Länge von 450 Metern keine Bäume gefällt, sondern nur Totholz entfernt. Danach müssen auf 110 Metern zwölf Bäume gefällt werden. Der Baumbestand anschließend bleibt stehen.“

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Das hatte Peggy Hähnel, Pressereferentin im Landratsamt Mittelsachsen, vor einem reichlichen Jahr erklärt, als der Kompromiss gefunden war.

Zuvor gab es wegen der Bäume einiges Hin und Her. Vertreter von Umweltverbänden und Leisniger Stadträte erklärten sich nicht damit einverstanden, die Allee aus rund 40, noch relativ jungen Linden zu verkürzen oder gar zu zerstören.

„Die jetzt nötigen Rodungsarbeiten werden fristgerecht bis spätestens 29. Februar durchgeführt und auch beendet“, so André Kaiser.

Nochmals als Bauherr mit an diesem Straßenbauvorhaben beteiligt, ist die Kommune sozusagen in der Hälfte. Im Tal soll, ein paar Meter abseits der Kreisstraße in Richtung Nicollschwitz, eine neue Bushalte- und -wendestelle errichtet werden.

Stadträte hoffen auf Fördergeld

Dafür hoffen die Stadträte zumindest teilweise Fördergeld aus dem Leader-Programm einsetzen zu können. Außerdem ist Leisnig für den Fußwegbau zuständig. Der Bau passiert sozusagen in einem Zug, und zwar in der zweiten Jahreshälfte 2024.

Kann der Zeitplan bis zum Ende des Bauvorhabens gehalten werden, dann soll die Straße Ende November/Anfang Dezember wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Bis 30. November 2024 sind zunächst die Sperrung und Umleitungen beantragt und eingerichtet.

Der Ausbau des Kreisstraßenabschnittes zwischen Naunhof und Bockelwitz kostet rund drei Millionen Euro. Die Kosten werden zu 50 Prozent vom Land Sachsen getragen. Die alte Straße war desolat und entsprach nicht mehr heutigen Erfordernissen.

Kaputtgegangen sind Fahrbahn und Randbereiche gewiss auch durch den steigenden Schwerlast- und Fahrzeugverkehr überhaupt auf dieser Strecke: Die Straße wurde oft als Ausweichroute genutzt, wenn es auf der naheliegenden Autobahn gekracht hatte oder während auf der A 14 gebaut worden ist.

Seit Ende August gibt es diese Alternative nicht mehr, ist die Kreisstraße wegen der Bauarbeiten gesperrt.