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Was der Burg Mildenstein in Leisnig ein Besucherplus gebracht hat

Die Tore der Burgen in Leisnig und Kriebstein öffnen sich in den nächsten Monaten nur noch für Veranstaltungen. Was 2023 gut gelaufen ist und welche Pläne es für das kommende Jahr gibt.

Von Heike Heisig
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Für Familien gibt es auf Burg Mildenstein viel zu entdecken. Das Konzept vom Museum zum Anschauen hin zum Erlebnis für alle Generationen kommt bei den Besuchern an.
Für Familien gibt es auf Burg Mildenstein viel zu entdecken. Das Konzept vom Museum zum Anschauen hin zum Erlebnis für alle Generationen kommt bei den Besuchern an. © SZ/DIetmar Thomas

Leisnig/Kriebstein. Die Saison 2023 auf den Burgen Mildenstein und Kriebstein ist beendet. Der eine oder andere Besucher kommt bei den Geheimnisvollen Führungen, wie sie auf Kriebstein geplant sind, zwar noch hinzu.

Trotzdem gibt es bereits eine Grobabrechnung und die ersten Zahlen für das zu Ende gehende Jahr.

Unterschiedliche Ergebnisse

Remo Stäglich ist in beiden Häusern für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Er freut sich, dass es auf Mildenstein in den vergangenen Monaten so gut gelaufen ist, dass ein Besucherplus von 6.500 verzeichnet werden konnte.

Damit konnte nach längerer Zeit wieder die Zahl von 30.000 Gästen überschritten werden.

Den Zuwachs führt das Burgteam, wie Remo Stäglich einschätzt, auf den 2022 eingeweihten Escape-Bereich zurück.

„Die neue Spielstation zieht überregional Besucher an. Bei 600 Terminen haben sich rund 3.000 Gäste aufgemacht, um Geheimnisse zu lösen.“

Aber auch das Burg- und Altstadtfest habe einen Teil zur positiven Besucherbilanz beigetragen. Nach mehreren Jahren Pause war das Gelände wieder in den Festtrubel einbezogen worden.

Auf Kriebstein dagegen gibt es ein Minus. Den 52.000 Besuchern im vergangenen Jahr stehen 2023 bis jetzt 47.000 Gäste gegenüber. Woran das liegt? Erklären können sich die Mitarbeiter den Rückgang nicht.

Finden Besucher trotz Bauarbeiten vor der Tür auch 2024 auf Burg Kriebstein?
Finden Besucher trotz Bauarbeiten vor der Tür auch 2024 auf Burg Kriebstein? © SZ/DIetmar Thomas

Eine Vermutung geht dahin, dass der Corona-Nachholeffekt, den viele Touristiker in der Region verzeichneten, inzwischen aufgebraucht sein könnte.

Weniger Trauungen

Mittlerweile haben wahrscheinlich auch die Paare geheiratet, die dies während der Pandemie und den damals teils drastischen Einschränkungen nicht tun wollten.

Auf Kriebstein hat es in diesem Jahr zwölf Eheschließungen gegeben, neun waren es auf Mildenstein. Möglicherweise wird sich das 2024 wandeln.

Denn auch Brautpaare, deren Gäste und die Servicepartner wie Caterer müssten im kommenden Jahr mit Einschränkungen rechnen, weil der Burgberg gebaut wird.

„Das heißt, wir versuchen Paare, die sich die Räume in Kriebstein anschauen, bereits jetzt nach Leisnig umzuleiten. Dort gibt es in nächster Zeit nicht nur die bessere Erreichbarkeit, sondern auch für Caterer die besseren Arbeitsbedingungen“, sagt Remo Stäglich.

Kein Spektakel auf Kriebstein

Aufgrund der Arbeiten am Burgberg hält sich das Kriebstein-Team auch mit der Planung größerer Veranstaltungen zurück. Denn es ist schwer abzuschätzen, ob die Besucher einen längeren Weg zur Burg in Kauf nehmen.

Die Parkplätze unterhalb der Burg fallen definitiv weg. Wer also mit dem Fahrzeug anreist, muss das weiter weg im Ort oder auf dem zentralen Talsperren-Parkplatz stehen lassen und dann laufen. Das macht nicht jeder.

„Trotzdem soll es wieder die Burg der Märchen mit dem Mittelsächsischen Kultursommer geben“, kündigt der Veranstaltungsmanager an. Das sei ein schönes Angebot für Familien. Das trifft auch auf die Ritterspektakel zu.

„Aber das wird es 2024 definitiv nicht auf Kriebstein geben“, so Stäglich. Das sei mit den Bauarbeiten nicht vereinbar. Schon so sei das Burgteam bei dieser Veranstaltung häufig an Kapazitätsgrenzen gestoßen.

Dafür gibt es ein Mittelalterspektakel gleich Anfang April zum Saisonstart auf Mildenstein.

Dort wird es auch Himmelfahrt Angebote für Familien geben (Ostern diesmal nicht) sowie zu Pfingsten den Lebendigen Burgalltag, der stets viele Neugierige auf den Mildenstein lockt.