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Volle Tonnen, weil Müllmänner krank sind

Am Stadtrand von Dresden wissen Familien nicht mehr wohin mit dem Restmüll. Jetzt sollen Auswärtige helfen.

Von Kay Haufe
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Mit übervollen Restmülltonnen haben derzeit Dresdner in Schönborn und Langebrück Probleme.
Mit übervollen Restmülltonnen haben derzeit Dresdner in Schönborn und Langebrück Probleme. © René Meinig

Dresden. Ilka Kotte hat ein Problem. Sie lebt mit ihrer Familie in einem Drei-Genrationen-Haushalt in Schönborn. Bei sechs Leuten fällt regelmäßig Müll an. Doch die schwarze Tonne wurde vergangene Woche nicht abgeholt. Noch immer steht sie voll vor dem Grundstück der Kottes. "Ich weiß nicht mehr wohin mit unserem Müll. Es gibt doch keine Alternative, wo ich ihn stattdessen entsorgen könnte", sagt Ilka Kotte. 

Bis vor einiger Zeit war die Firma Strahtmann zuständig für die Leerung der Restmülltonnen in Schönborn, doch sie hat sich aus Dresden zurückgezogen. Nun hat die Firma Veolia diese Aufgabe übernommen. Doch die hat derzeit selbst Probleme. "An unserem Standort in Dresden, der für die Stadtteile Schönborn und Langebrück zuständig ist, verzeichnen wir aufgrund der saisonal bedingten Krankheitswelle leider zahlreiche Mitarbeiterausfälle", sagt Veolia-Sprecherin Nadine Schaer. 

Damit der  Tourenplan dennoch eingehalten werden kann, versuche Veolia Mitarbeiter aus Standorten in der Nähe einzusetzen. "Somit konnten wir den Großteil der Entsorgungstouren planmäßig abfahren", sagt Schaer.  Nur einige Restmülltonnen hätten trotz aller Bemühungen noch nicht geleert werden können. Wie in Schönborn.  Beschwerden würden jetzt so zeitnah wie möglich abgearbeitet, auch in Abstimmung mit der Stadt, sagt Schaer. Ilka Kotte hofft, dass dies jetzt schnell geschieht. Bis Dienstagvormittag war ihre Restmülltonne noch immer nicht geleert.

Nicht mit schwarzen, sondern mit blauen Tonnen für Pappe und Altpapier haben derzeit auch mehrere Dresdner Probleme. Sie warten auf die Behälter. Denn ein zweites Unternehmen ist weg vom Dresdner Entsorgungsmarkt, die Firma Kühl. Sie hat vorwiegend im Dezember sämtliche ihrer blauen Tonnen abholen lassen. Hunderte Haushalte standen plötzlich ohne da. Und die Wartezeit auf die Tonnen ist groß. 

Über drei Monate sind es bereits bei Heidrun Kirsten, wie sie der SZ mitgeteilt hat. Auch Jochen Müller aus Pappritz wartet noch auf seinen Behälter. Ihn ärgert, dass die Stadt nicht eher gehandelt hat, weil das Amt für Abfallwirtschaft gewusst habe, dass Kühl aus Dresden weggeht. "Da wäre genug Zeit gewesen,  vorsorglich schon Tonnen zu bestellen", sagt Müller.    

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