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Dresden startet das Handy-Parkticket

Mal wieder kein Kleingeld dabei? Kein Problem, denn in Dresden hält nun die Moderne Einzug. Und so funktioniert es. 

Von Sandro Pohl-Rahrisch & Christoph Springer
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In Dresden können Parkscheine nun auch via Smartphone, wie hier am Zwinger von SZ-Redakteurin Franziska Springer, gelöst werden.
In Dresden können Parkscheine nun auch via Smartphone, wie hier am Zwinger von SZ-Redakteurin Franziska Springer, gelöst werden. © Christian Juppe

Die Suche nach dem Kleingeld hat ein Ende. Wer sein Auto am Straßenrand parken will, kann den Parkschein ab sofort über sein Handy bezahlen.

Wie funktioniert das Handy-Parken überhaupt?

Mit ihrem Smartphone rufen Autofahrer einfach die Internetseite www.dresden.de/e-parkschein auf. Dort steht es ihnen frei, ob sie ein Benutzerkonto anlegen möchten oder fortfahren, ohne sich zu registrieren. Anschließend wählen sie nur noch den nächsten Parkscheinautomaten über eine Karte aus, tippen ihr Autokennzeichen ein und geben an, wie lange sie parken wollen. Danach wird bezahlt – per Kreditkartennummer oder Paypal. Wer nicht immer die Internetadresse eingeben will, kann auch die offizielle Dresden-App (Downloadlinks unter diesem Artikel) nutzen. Praktisch: Wer seine E-Mail-Adresse angibt, kann die Parkzeit jederzeit von unterwegs verlängern und riskiert damit kein Knöllchen.

Wie erfahren die Mitarbeiter des Ordnungsamtes, ob ich bezahlt habe?

Natürlich muss niemand das Handy hinter die Windschutzscheibe legen. Stattdessen wird bei Autos ohne Papierticket das Kennzeichen überprüft und kontrolliert, ob es dafür ein gültiges Handyticket gibt.

Müssen Autofahrer fürs Handy-Parken draufzahlen?

Nein, es gelten die normalen Parkgebühren. So werden im Zentrum werktags 50 Cent für 20 Minuten fällig, ein Tagesticket kostet sechs Euro. In anderen Parkzonen ist das Abstellen des Autos etwas günstiger.

Für welche Parkplätze genau kann ich übers Handy bezahlen?

Handy-Parken funktioniert für alle städtischen Parkflächen, die gebührenpflichtig sind. Das betrifft die meisten Straßenränder in der Altstadt, der Wilsdruffer Vorstadt, der Pirnaischen Vorstadt, der Inneren und der Äußeren Neustadt. Auch in Blasewitz, Loschwitz, der Johannstadt, der Friedrichstadt und der Südvorstadt gibt es vereinzelt Parkautomaten. In Parkhäusern und Tiefgaragen, die von Firmen betrieben und mit Schranken verriegelt werden, funktioniert die Anwendung nicht.

Kann ich weiterhin mit Münzen zahlen? Und was ist mit EC-Karten?

Der klassische Münzeinwurf wird nicht abgeschafft. Außerdem plant die Stadt, die Ticketautomaten so auszurüsten, dass in Zukunft auch die Zahlung mit der EC-Karte möglich ist. Wann das soweit sein wird, ist aber noch unklar.

Funktioniert das Handyparken schon einwandfrei?

Tatsächlich hat am 24. November zunächst die Testphase begonnen. Diese habe gezeigt, dass das Verfahren gut funktioniere, so Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne). Jetzt bereite man den „Echtbetrieb“ vor. Innerhalb der nächsten vier Wochen werden etwa 450 Parkscheinautomaten mit Aufklebern gekennzeichnet, an denen das Bezahlen ohne Münzen möglich ist. In der Zwischenzeit funktioniert die Anwendung aber weiterhin vollumfänglich im Testbetrieb.

In Bussen können auch Handytickets gelöst werden. Wird das angenommen?

Das Bezahlen per Handy ist bei den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) bereits seit mehr als zehn Jahren möglich. 2007 wurde es eingeführt. Seitdem werben die Verkehrsbetriebe für den elektronischen Fahrschein, der mittlerweile auch in die App des Unternehmens integriert ist. So kann man nach der Verbindungssuche sofort das für diese Fahrt passende Ticket kaufen. Sprecherin Anja Ehrhardt berichtet, die Zahl der Fahrscheine, die auf diese Weise verkauft wurden, sei ständig gestiegen. In den ersten fünf Jahren nach dem Start lag der Anteil der so verkauften Fahrscheine bei weniger als einem Prozent, 2018 waren es 4,5 Prozent. Die DVB halten Fahrscheine, die via Handy gekauft werden, für eine „echte Alternative“. Allerdings gilt das womöglich nicht für das Handyticket. Dessen Anteil an allen verkauften Fahrscheinen soll in zwei bis drei Jahren zehn Prozent betragen, haben sich die DVB vorgenommen. Parallel dazu seien auch andere Bezahlarten möglich. Dazu gehören Überweisungen über Facebook-Zugänge.

Download der offiziellen Dresden-App für Apple iOS und Android.