Dresden. Mit der Entkernung im Inneren wurde bereits begonnen, jetzt liegt eine Baugenehmigung für die Sanierung des ehemaligen Siemenshauses vor. Das Gebäude auf der Sidonienstraße 18, in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und Wiener Platz, gehört der Immopact Sidonien GmbH & Co KG, die es als Bürohaus nutzen will.
2022 soll das seit Jahrzehnten leerstehende Gebäude grundlegend erneuert sein, sagt Immopact-Geschäftsführer Andreas Schöberl. Es soll aufgrund seiner Architektur einen Gegenpol zur Prager Spitze und den anderen modernen Gebäuden, die an der Ostseite des Wiener Platzes entstehen sollen, darstellen. Die Immopact befinde sich bereits in Verhandlungen mit potentiellen Mietern für die rund 3.500 Quadratmeter Nutzfläche.
Mit der Revitalisierung des Siemenshauses will die Firma den Startschuss für die Entwicklung der Ostseite des Wiener Platzes geben, der laut Stadtplanungsamt ein zentraler Punkt der Innenstadt werden soll.
Doch beinahe wäre es nicht dazu gekommen, weil das Siemenshaus nach dem ursprünglichen Bebauungsplan abgerissen werden sollte. „Schon aufgrund der abwechslungsreichen Geschichte des Gebäudes war es uns ein Anliegen, das Siemenshaus zu erhalten und vor dem Abriss zu bewahren“, sagt Schöberl.
Das Gebäude hat eine bewegte Vergangenheit. Erbaut im Jahr 1936 als Arbeitsstätte einer in Dresden ansässigen Niederlassung des Siemensunternehmens, wurde es im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Dresden beschädigt, im Gegensatz zu den meisten Gebäuden der Stadt aber nicht zerstört.
Kurz darauf begann der Wiederaufbau. Per Befehl der sowjetischen Besatzungstruppen ging das Siemenshaus ins Volkseigentum über und diente in der Folge unter anderem dem VEB Starkstromanlagenbau als Produktionsstätte. Nach der Wende stand das Gebäude leer und begann zu verfallen.