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Mahnschreiben wegen angeblicher Pornos: Verbraucherzentrale Sachsen warnt vor Anwaltskanzlei

Insbesondere in Dresden werden Leute unter Druck gesetzt, die angeblich Erotikfilme illegal in Umlauf bringen. Doch die Mahnschreiben seien Fake, heißt es.

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Auf einem Monitor wird ein Pornoportal gezeigt. Nun mahnt eine Kanzlei Adressaten in Dresden ab, die angeblich illegal Erotikfilme weiterverbreitet haben.
Auf einem Monitor wird ein Pornoportal gezeigt. Nun mahnt eine Kanzlei Adressaten in Dresden ab, die angeblich illegal Erotikfilme weiterverbreitet haben. © dpa

Dresden. Die Verbraucherzentrale Sachsen warnt insbesondere Bürgerinnen und Bürger in Dresden vor Briefen einer angeblichen Anwaltskanzlei aus Berlin mit dem Namen Duvenhoff, Lombardi & Cie. In den achtseitigen und professionell wirkenden Schreiben werde den Empfängern eine Urheberrechtsverletzung vorgeworfen, teilte Dresdens oberster Verbraucherschützer Robert Kluttig mit.

Demnach sollen die Angeschriebene einen Erotikfilm mit dem Titel "My Daddy Secret" unrechtmäßig zum Download angeboten haben. Als angebliche Belege dafür dienten eine Liste von Verbindungs- und Portdaten, eine IP-Adresse und der Zeitpunkt des vermeintlichen Vorgangs. Die Berliner Kanzler verlange deswegen in den Briefen im Namen einer MG Premium Ltd. die Abgabe einer Unterlassungserklärung. Zudem würden die Empfänger aufgefordert, Schadenersatz in Höhe von 767,60 Euro zu zahlen.

Im konkreten Fall solle gar nicht reagiert werden, rät Kluttig. "Ganz gezielt wird bei der aktuellen Masche darauf spekuliert, dass die Menschen aus Scham oder Bloßstellung vor der Familie die Zahlung auf den Weg bringen." Doch die behauptete Kanzlei gebe es nicht unter der in den Schreiben genannten Adresse in Berlin. Ein weiteres Indiz gegen die Authentizität sei die Aufforderung, das Geld ins Ausland zu überweisen. Zudem hätten fast alle Empfänger des Schreibens den gleichen Nachnamen (SZ/uwo)