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Nach Einbruch ins Grüne Gewölbe: Ex-Bundespolizist ist neuer Sicherheitschef

Der Einbruch in das Grüne Gewölbe hat nicht nur hohen Sachschaden angerichtet. Die Staatlichen Kunstsammlungen haben auch Ansehen verloren. Nun will die SKD der Sicherheit ihrer Museen größere Aufmerksamkeit widmen.

Von Karin Schlottmann
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Die Staatlichen Kunstsammlungen wollen künftig der Sicherheit ihrer Museen größere Aufmerksamkeit widmen.
Die Staatlichen Kunstsammlungen wollen künftig der Sicherheit ihrer Museen größere Aufmerksamkeit widmen. © Zeichnung: P.M. Hoffmann.

Dresden. Die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) haben seit dem Einbruch in das Grüne Gewölbe vor vier Jahren erheblich mehr Geld in die Sicherheit der Museen investiert. Nun soll eine neu geschaffene Abteilung Sicherheit mit sechs Mitarbeitern diesem Bereich einen größeren Stellenwert geben, wie die SKD am Freitag mitteilte. Bereits im Juli habe Ralph Krüger, ehemaliger Vizepräsident der Bundespolizeidirektion Berlin, die Leitung übernommen.

Neben einer verbesserten technischen Sicherheitsausstattung, für die in den nächsten Jahren weitere 20 Millionen Euro zur Verfügung stehen, will Krüger das Sicherheitspersonal durch Schulungen und schriftliche Anweisungen intensiver auf Straftaten vom Einbruch bis zur Geiselnahme sowie auf Naturkatastrophen vorbereiten. Weiterhin unterstützt eine Verbindungsbeamtin der sächsischen Polizei die SKD mit Informationen, die für die Sicherheit der Museen relevant sein könnten.

Im Strafprozess gegen die Einbrecher aus Berlin waren erhebliche Sicherheitsmängel im Grünen Gewölbe bekannt geworden. Weder der Wachschutz noch die Kameras konnten die Tat verhindern. Der Schaden beträgt nach Angaben des Freistaats rund 80 Millionen Euro.

Eigene Mitarbeiter ersetzen Wachschutz

Ein Sprecher sagte, die Ausschreibung für den Wachschutz sei noch nicht abgeschlossen. Bild-Zeitung und Spiegel-TV hatten berichtet, dass die SKD für die nächsten drei Jahre einen neuen Vertrag mit der Dresdner Wach- und Sicherungsinstitut GmbH (DWSI) abschließen werden, obwohl sie deren Mitarbeiter für die Pannen verantwortlich machen. Sie haben die DWSI auf Schadensersatz verklagt.

Der Wachschutz ist unter anderem zuständig für die Rund-um-die-Uhr-Aufsicht innerhalb und außerhalb der Museen und sonstigen Einrichtungen der SKD. Anders als bisher soll die Leitzentrale im Residenzschloss künftig mit eigenen Sicherheitsleuten der SKD besetzt werden. Benötigt werden dafür 23 Mitarbeiter. Der Freistaat hatte geprüft, ob Polizeibeamte die Aufsicht in den Leitzentralen übernehmen könnten. Diese Idee sei aber wieder verworfen worden, weil Objektschutz keine klassische Polizeiarbeit sei.