SZ + Feuilleton
Merken

Orhan Pamuk in Dresden: Der Sündenfall in Bibel und Koran

Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk schickt sein "Museum der Unschuld" auf Reisen. In Dresden erzählt der Nobelpreisträger in der Gemäldegalerie Alte Meister vom "Trost der Dinge".

Von Birgit Grimm
 5 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Orhan Pamuk, türkischer Literaturnobelpreisträger, ist zur Eröffnung  seiner Ausstellung "Der Trost der Dinge" in die Gemäldegalerie Alte Meister gekommen.
Orhan Pamuk, türkischer Literaturnobelpreisträger, ist zur Eröffnung seiner Ausstellung "Der Trost der Dinge" in die Gemäldegalerie Alte Meister gekommen. © dpa

Cranach, so meint der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk , sei „etwas zu illustrativ“ im Vergleich zu anderen Malern: „Doch störte mich vielleicht auch nur, dass ich mit der dahinterstehenden Geschichte nicht hinreichend vertraut war. Darüber, inwiefern man westliche Malerei überhaupt genießen kann, ohne über die Geistesgeschichte der westlichen Zivilisation Bescheid zu wissen, muss ich einmal etwas schreiben. Oder über das, was Bild und Text voneinander trennt.“ Der Sündenfall werde im Koran anders erzählt als in der Bibel, dennoch kenne „jeder halbwegs Gebildete“ in der Türkei die Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies so, wie sie in der Bibel erzählt werde, „vermutlich deswegen, weil sie in Bildern und Karikaturen immer wieder erwähnt wird.“

Ihre Angebote werden geladen...