Dresden. Unter der Überschrift "Morgen und der Tag danach" erinnern Dresdner Kulturinstitutionen und Initiativen des Bündnisses "Weltoffenes Dresden" mit einer Plakataktion an den 79. Jahrestag der Zerstörung der Stadt. Dabei lenken sie den Blick auch auf die Folgen von Gewaltherrschaft und Menschenfeindlichkeit. An neun zentralen Plätzen in Dresden sind die Beiträge verschiedener Künstler zu sehen. Einige kommen aus der Region, auch aus Leipzig oder Chemnitz.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) konnten den in Dresden geborenen und in Köln lebenden Künstler Gerhard Richter mit seinem Werk "14. Feb. 1945" gewinnen. Es ist eine bearbeitete historische Luftbildaufnahme von 1945 und zeigt das zerbombte Köln. "Wir haben mit dem Titel einen direkten Bezug auf das, was am Tag danach ist", sagt Tanja Schomaker von den SKD. "Daran können wir sehen, was die Folgen einer nationalistischen, autoritären Gewaltherrschaft sind."
Der Dresdner Künstler Michael Merkel ist mit seinem Werk "Vorbeugen ist besser als heilen" vertreten. Darin fügt er ein historisches Gemälde der zerstörten Frauenkirche, eine Momentaufnahme aus einem Hamburger OP-Saal und ein Foto aus dem Ukraine-Krieg zu einer Collage zusammen. Diese Motive überblendet er mit Grafiken, die das Anlegen eines Handverbands zeigen. "Wir haben Motive ausgewählt, die den Zustand der Verwundung zeigen", sagt Merkel. "Das wird ergänzt durch Motive der Heilung, der Zuwendung, der Fürsorge." Das Werk ist der gemeinsame Beitrag der Sächsischen Landesbibliothek und des Hygiene-Museums.
Das 2014 gegründete Bündnis "Weltoffenes Dresden" erinnert jedes Jahr mit künstlerischen Plakataktionen an den 13. Februar. Insgesamt 18 Kulturinstitutionen sind Teil des Bündnisses.