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Feuilleton
So war die Premiere von "Lulu" am Dresdner Staatsschauspiel
6 Min.

Man wird nicht als Prostituierte geboren, man wird zur Prostituierten erst gemacht. Diese Erfahrung erleidet im Drama Frank Wedekinds die Titelfigur Lulu. Sie möchte Mensch unter Menschen sein, ein selbstbestimmtes Leben führen. Aber die Männer, denen sie begegnet, sind nur auf ihren schönen Körper scharf, leben ihre geheimen Fantasien aus. Lulu, das Straßenmädchen, kommt von ganz unten. Als sie zwölf ist, kauft Chefredakteur Schön das Kind ihrem Zuhälter Schigolch ab, erzieht Lulu, macht sie zu seiner Geliebten. Doch Schön will standesgemäß heiraten. Daraus wird nichts. Er verfällt ihr.