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So war die Premiere von "Maria" am Kleinen Haus in Dresden

Reden und tanzen gegen die Angst: „Maria“ am Staatsschauspiel Dresden hat viele Stärken und große Momente. Leider finden die nicht recht zueinander.

Von Marcel Pochanke
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Sarah Schmidt und Jakob Fließ spielen  in "Maria". Die Inszenierung am Kleinen Haus ist reich an eindrucksvollen Bildern.
Sarah Schmidt und Jakob Fließ spielen in "Maria". Die Inszenierung am Kleinen Haus ist reich an eindrucksvollen Bildern. © Sebastian Hoppe

Fanliebe kann blind machen. Das kennen Fußballfreunde nur zu gut, und auch in der Kunst ist das nicht anders. Eine solche Fanliebe könnte erklären, warum „Maria“ am Staatsschauspiel Dresden trotz einer spannenden Textvorlage und grandiosen Elementen nicht zu einem wirklich tragenden Ganzen zusammengefunden hat. Regisseur Adrian Figueroa ist ein erklärter Anhänger der zeitgenössischen englischen Dramatik und vor allem von Simon Stephens. Und damit ist Figueroa nicht allein: Simon Stephens wurde zwischen 2006 und 2012 gleich fünfmal in der Kritikerumfrage von „Theater heute“ zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt. Sein jüngstes Stück „Maria“ steht seit Sonnabend im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden auf dem Spielplan. Es vereint zwei Markenzeichen von Stephens‘ Texten: eine punktgenaue, zugleich wie Musik fließende Sprache und Figuren aus den nicht privilegierten Räumen der Gesellschaft, die „das Große im Kleinen“ erzählen. Diese Maria redet fast ununterbrochen, sie benennt Banalitäten, quasselt ihre Ängste vor Schmerz und Tod nieder, stellt wundervolle Fragen.

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