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So soll Dresden mehr für Bienen und Schmetterlinge tun

Stadtweit fehlen Wiesen für Insekten und Vögel. Im Stadtrat mehren sich nun Stimmen, die weniger Mahden fordern. Auch die Dresdner sollen ihren Beitrag leisten.

Von Luisa Zenker & Dirk Hein
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Blühwiesen bieten einen wichtigen Lebensraum für Vögel, Insekten, Spinnen, Fledermäuse und Kleinsäuger. Aber gibt es in Dresden zu wenige?
Blühwiesen bieten einen wichtigen Lebensraum für Vögel, Insekten, Spinnen, Fledermäuse und Kleinsäuger. Aber gibt es in Dresden zu wenige? ©  René Meinig (Archiv)

Dresden. Obwohl sich die Dresdner Stadtverwaltung bereits verpflichtet hat, eigene Grünflächen weniger oft zu mähen und auf Pestizide zu verzichten, fehlen echte Blühwiesen. Um das zu ändern, will die Linke per Antrag im Rat erreichen, dass stadtweit mehr solche Flächen entstehen.

Geeignete Gebiete sollen unter Einbeziehung von Stadtbezirksbeiräten und Ortschaftsräten gefunden werden. Für diese würde dann, falls der Rat zustimmt, "geeignetes, gebietsheimisches und an die lokalen Verhältnisse angepasstes Saatgut" bereitgestellt werden.

Eine daraus produzierte sogenannte "Dresdner-Mischung" soll auch an Bürger abgegeben werden. Einheimisches Saatgut ist laut Stadträtin Margot Gaitzsch (Linke) wichtig, um "tatsächlich Nahrung für Wildbienen und Schmetterlinge anzubieten". Im Umfeld der Blühwiesen sollen zudem geeignete Lebensräume für Insekten geschaffen werden. Die Insekten dienen auch als Nahrungsquelle für Vögel.

BUND Dresden: Jeder Gärnter kann zum Insekten- und Vogelschutz beitragen

Um die gefiederten Tiere zu schützen, macht der BUND Dresden darauf aufmerksam, dass bis September keine Hecken oder Bäume abgeschnitten oder gefällt werden dürfen. Grund dafür ist das Bundesnaturschutzgesetz: Es sieht vor, alle wild lebenden Tiere und deren Lebensräume zu schützen, damit sie ungestört brüten und ihren Nachwuchs aufziehen können. Der BUND Dresden rät, mit kleinen Pflegeschnitten bis Ende Juli zu warten.

"Oft sieht man die kleinen Nester gar nicht, da die Brutplätze grundsätzlich von der blickabgewandten Seite angeflogen werden. Selbst Vogelfreunde können daher großes Leid anrichten, wenn sie ausgerechnet in der Brutzeit die Hecke stutzen möchten", sagt Jutta Wieding, stellvertretende Vorsitzende des BUND Dresden.

Auch Altbäume oder totes Holz sollten dem Umweltverband zufolge im Garten verbleiben, sofern von ihnen kein Sicherheitsrisiko ausgeht. Sie bieten demnach einen wichtigen Lebensraum für Vögel, Insekten, Spinnen, Fledermäuse und Kleinsäuger.