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Die Dresdner Stadtteile: So bewerten die Dresdner ihre Viertel

Wo ist es am grünsten, am ruhigsten oder am erträglichsten in der Sommerhitze? Fast 6.000 Dresdner sind nach ihrer Zufriedenheit mit ihrer Wohngegend befragt worden. Wie die Stadtteile abgeschnitten haben.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Dresden hat mehr zu bieten als nur die historische Altstadt. Wie es sich in den Stadtteilen lebt, wollte das Rathaus wissen und hast knapp 6.000 Einwohner nach ihrer Zufriedenheit befragt.
Dresden hat mehr zu bieten als nur die historische Altstadt. Wie es sich in den Stadtteilen lebt, wollte das Rathaus wissen und hast knapp 6.000 Einwohner nach ihrer Zufriedenheit befragt. © dpa/Sebastioan Kahnert

Dresden. Seine Gäste hat Dresden schon einmal überzeugt: Auf Platz vier der gastfreundlichsten Orte der Welt haben tausende Reisende die sächsische Landeshauptstadt Anfang 2023 gehoben. Und was sagen die Dresdner? Wie gern leben sie in ihrer Stadt? Was gefällt und missfällt ihnen an ihren Stadtteilen? Auch darauf gibt es inzwischen eine Antwort.

Wie viele Dresdner sind zufrieden mit Dresden?

Sehr viele. 78 Prozent der Dresdnerinnen und Dresdner sagen, sie seien mit ihrer Stadt zufrieden oder sehr zufrieden. Das geht aus den Ergebnissen der neuesten Bürgerumfrage hervor, für die fast 6.000 Einwohner um ihre Meinung gebeten wurden. Die meisten Pluspunkte gibt es für das Bus- und Bahnangebot, die Einkaufsmöglichkeiten nahe der Wohnung und die Kindertagesbetreuung. Am schlechtesten schneidet die Stadt bei bezahlbaren Wohnungen, dem Angebot an Bädern und Sporthallen sowie dem Zustand der Gehwege ab.

Wie groß ist die Zufriedenheit in den Stadtteilen?

Bei der Frage, wie zufrieden die Dresdner mit ihrer Wohngegend sind, gehen die Meinungen ziemlich auseinander. Die schlechtesten Bewertungen kommen aus Prohlis. Dort leben lediglich 46 Prozent der Befragten gern in ihrem Viertel. Dahinter folgen die Gorbitzer. Die restlichen Stadtteile erzielen deutlich bessere Werte.

An der Spitze der Wohlfühl-Stadtteile stehen Mockritz, Coschütz und Plauen. Dort sind 94 Prozent der Einwohner zufrieden mit ihrer Gegend. Dicht dahinter liegen die Stadtteile Blasewitz und Striesen, die Stadtteile im Bezirk Loschwitz, die Ortschaft Schönfeld-Weißig, die Stadtteile im Bezirk Klotzsche sowie die Ortschaften Weixdorf, Langebrück und Schönborn.

Gute Nachbarschaft wird am häufigsten in Briesnitz und den westlichen Ortschaften sowie im Stadtbezirk Loschwitz mit der Ortschaft Schönfeld-Weißig bescheinigt.

Wo ist Lärm das größte Problem?

Wer es ruhiger mag, ist - wenig verwunderlich - an den Stadträndern gut aufgehoben. Im Bezirk Loschwitz, in der Ortschaft Schönfeld-Weißig, in Leubnitz, Niedersedlitz und in Strehlen wird Lärm vergleichsweise selten als störend wahrgenommen.

Stadtfest, Striezelmarkt, Straßenkünstler, Autokolonnen: Vor allem im Dresdner Zentrum lässt sich Lärm kaum ausblenden. In der Altstadt und der Friedrichstadt sagen 29 Prozent, Krach sei ein Alltagsbegleiter. Nicht an der Haltestelle oder im Einkaufszentrum, sondern in der unmittelbaren Wohnumgebung. Dahinter folgen gleichauf die Äußere und Innere Neustadt sowie die Leipziger Vorstadt und Pieschen.

Flug- und Eisenbahnlärm sind dabei kaum ein Thema. Auch Betriebe stören kaum. Hauptgeräuschquelle sind in den genannten Stadtteilen Autos, Straßenbahnen, Busse und Passanten. Laute Fußgänger werden insbesondere in der Neustadt und in Prohlis als Problem wahrgenommen. Baustellen nerven am ehesten in der Altstadt.

In welchen Stadtteilen wünschen sich die Dresdner mehr Bäume und Wiesen?

Mehr Grün wünschen sich vor allem die Menschen in der Leipziger Vorstadt und in Pieschen. 34 Prozent der Einwohner dort nehmen fehlende Grünanlagen als Beeinträchtigung wahr. Auch in der Altstadt und in Cotta, Löbtau, Naußlitz und Dölzschen könnte es den Einwohnern zufolge grüner sein. Am zufriedensten sind die Menschen in Briesnitz und den westlichen Ortschaften.

Wo ist die Bus- und Bahnanbindung gut und wo nicht?

Egal, in welchem Stadtteil die Dresdner wohnen - die wenigsten sind mit dem Bus- und Bahnangebot vor der Haustür unzufrieden. Am meisten von den insgesamt wenigen schlechten Bewertungen gibt es am westlichen Stadtrand - in Briesnitz und den westlichen Ortschaften - sowie in Loschwitz und Schönfeld-Weißig.

Das meiste Lob kommt aus aus Blasewitz, Striesen, wo 96 Prozent der Menschen nicht sagen können, dass das ÖPNV-Angebot schlecht wäre. 95 Prozent sind es in der Inneren Altstadt, in der Friedrichstadt, der Südvorstadt, in Zschertnitz sowie in der Inneren sowie der Äußeren Neustadt.

Wird Hitzebelastung überall gleich stark wahrgenommen?

Je näher die Dresdner am Stadtrand leben, umso seltener ist Hitze ein Thema. So sagen im Stadtbezirk Loschwitz und in der Ortschaft Schönfeld-Weißig nur 16 Prozent, dass sie Sommerhitze im Wohnumfeld belastet. Weniger stark heizt es sich auch in Briesnitz und den westlichen Ortschaften auf. Lediglich 18 Prozent haben dort ein Problem mit heißen Sommern. Den dritten Platz teilen sich Klotzsche und die nördlichen Ortschaften sowie Niedersedlitz, Leubnitz und Strehlen(jeweils 20 Prozent).

Je innerstädtischer die Dresdner wohnen oder je dichter die Wohngebiete bebaut sind, umso stärker wird die Hitze im Wohnumfeld als Belastung wahrgenommen. Spitzenreiter sind die Leipziger Vorstadt und Pieschen. 42 Prozent der Einwohner dort sagen, dass heiße Sommer in ihrer Gegend nur schwer erträglich sind. Dahinter folgen Prohlis und Reick, die Innere und die Äußere Neustadt (jeweils 40 Prozent) sowie die Alt- und die Friedrichstadt (39 Prozent).