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Toter Wolfswelpe aus Heide in Dresden an Viruserkrankung gestorben

Waldarbeiter hatten Anfang August in einem Waldstück in Dresden drei geschwächte Wolfswelpen entdeckt. Eines davon verstarb. Offenbar litten die Tiere an einer Viruserkrankung.

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In der Dresdner Heide haben Spaziergänger Anfang August drei geschwächt wirkende Wolfswelpen gefunden. Sie litten offenbar an Parvovirose. Dieser Virus kann auch Hunde befallen.
In der Dresdner Heide haben Spaziergänger Anfang August drei geschwächt wirkende Wolfswelpen gefunden. Sie litten offenbar an Parvovirose. Dieser Virus kann auch Hunde befallen. © Symbolfoto: Thomas Böhl

Dresden. Der zu Monatsbeginn verendete Wolfswelpe aus der Dresdner Heide ist an einer für die Tiere hoch ansteckenden Viruserkrankung gestorben. Das habe eine Untersuchung am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ergeben, informierte das Landesamt für Umwelt am Freitag.

Demnach war das Tier mit Parvovirose infiziert. Die Experten gehen aufgrund von Aufnahmen aus Fotofallen davon aus, dass sich in dem Gebiet mindestens drei weitere Wolfsjunge aufhalten. Es sei davon auszugehen, dass auch sie an Parvovirose erkrankt seien, hieß es.

Das Virus kann auch Hunde befallen. Das Landesamt rief deswegen Hundehalter auf, den Impfstatus ihrer Vierbeiner zu prüfen und sie in dem Gebiet an der Leine zu führen.

Wolfswelpe aus Dresden wirkte apathisch und verstarb später

Waldarbeiter in der Dresdner Heide hatten am 3. August drei geschwächt wirkende Wolfswelpen gefunden. Sie informierten die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).

Ein fachkundiger Mitarbeiter aus dem Sächsischen Wolfsmanagement begab sich danach an den Fundort, um die Tiere vor übermäßigem Kontakt mit Menschen zu schützen. Als er dort eintraf, flüchteten zwei der drei Welpen und zeigten damit ein arttypisches Verhalten. Der verbleibende männliche Welpe hingegen wirkte apathisch und unterentwickelt.

Das Tier wurde zur Untersuchung zu einem Tierarzt gebracht, wo es in der Nacht zum Freitag verstarb. Der Verbleib der anderen beiden Welpen sowie der Elterntiere war unklar. Um Erkenntnisse zum aktuellen Rückzugsgebiet zu erhalten war das Wolfsmonitoring in der Region intensiviert worden.

Appell an Spaziergänger: Wölfe nicht stören

Wolfswelpen werden in der Regel Ende April/Anfang Mai blind und taub geboren. Nachdem die Augen und Ohren geöffnet sind, verlassen die Welpen im Alter von drei bis vier Wochen das erste Mal die Höhle, um die Umgebung zu erkunden und die anderen Tiere des Rudels kennenzulernen. Im Fall einer Beunruhigung können die Elterntiere gezwungen sein, einen anderen Bau aufzusuchen. Wenn die Wölfe dabei gestört werden, kann es passieren, dass die Welpen zurückbleiben und nach den Elterntieren suchen.

In der Setz- und Aufzuchtzeit ist der jüngst geborene Nachwuchs von Wildtieren im Allgemeinen sehr empfindlich, weshalb Beunruhigungen und menschliche Störungen nach Möglichkeit vermieden werden sollten. Spaziergänger und insbesondere Pilzsuchende in Feld und Wald werden gebeten, auf den Wegen zu bleiben, um den Lebensraum der Wildtiere nicht zu beunruhigen und Wildtiere wie unter anderem den Wolf in dieser Zeit nicht zu stören.

In Sachsen findet seit 2001 ein fortlaufendes Wolfsmonitoring statt, um die Größe und die Entwicklung des Wolfsvorkommens zu überwachen. Zudem liefert es Informationen zur Biologie und zur Lebensweise der Wölfe. In der Dresdner Heide wurden in diesem Jahr bereits mehrere Wölfe gesichtet. (SZ/juj mit dpa)