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Dresden 1989: "Schießen kam für mich nicht infrage"

Meistgelesen: Der Polizist Lutz Wodarsch erlebte im Herbst 1989 die Gewalt am Dresdner Hauptbahnhof mit. Heute will er jungen Menschen die Augen öffnen.

Von Henry Berndt
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"30 Jahre hat niemand gefragt": Polizist Lutz Wodarsch an der Gedenkstätte Bautzner Straße in Dresden.
"30 Jahre hat niemand gefragt": Polizist Lutz Wodarsch an der Gedenkstätte Bautzner Straße in Dresden. © Sven Ellger

Dresden. Ein Gerücht machte die Runde. Es soll geschossen werden, hieß es. Für den jungen Polizisten Lutz Wodarsch kam das allerdings nicht infrage. An jenem 5. Oktober 1989 hielt er sich in einer Kantine im Dresdner Hauptbahnhof in der Reserve bereit. Er hörte den Krach und die Schreie. "Ich schieße nicht", sagte er seinen Kollegen. Im Rückblick sei genau das der Moment gewesen, an dem ihm der erste Zweifel kam: Was machen wir hier eigentlich? Wo soll das noch hinführen?

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