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Juckreiz und Rötungen: So gehen die Dresdner Bäder gegen Larven in Naturbädern vor

Saugwürmer-Larven sorgen in Naturgewässern für Jucken und Rötungen. Wie die Dresdner Bäder dagegen vorgehen und wie gefährlich die sogenannten Zerkarien wirklich sind.

Von Connor Endt
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In den vergangenen Jahren sorgten sogenannte Zerkarien für Juckreiz und Rötungen bei Badegästen - beispielsweise an der Badestelle in Dresden-Weixdorf.
In den vergangenen Jahren sorgten sogenannte Zerkarien für Juckreiz und Rötungen bei Badegästen - beispielsweise an der Badestelle in Dresden-Weixdorf. © Sven Ellger

Dresden. Die Dresdner Bäder haben Baumaßnahmen im Naturbad Mockritz und der Badestelle Weixdorf angekündigt. Grund dafür sind sogenannte Zerkarien, kleine Saugwürmer-Larven, die an beiden Orten in den vergangenen Jahren für Ärger gesorgt haben.

Die Larven treten in Naturgewässern auf, wenn dort Enten, Tauchvögel und Gänse vorkommen. Irrtümlich dringen die Larven hin und wieder in menschliche Haut ein, bleiben stecken und sterben langsam ab. Die Zerkarien verursachen Jucken und Rötungen, die mehrere Tage anhalten können.

Kies, Badetiere, chemische Mittel: So wollen die Dresdner Bäder gegen Zerkarien vorgehen

Die Dresdner Bäder gehen aktiv gegen die Zerkarien vor. Man versuche, die Wasservögel aus dem Naturbad Mockritz zu vertreiben, so Bäder-Sprecher Lars Kühl. Dafür halte man die Gäste an, die Tiere nicht zu füttern. Mit aufblasbaren Badetieren im Wasser könne man die Vögel auch vertreiben. "Wir haben zudem großflächig Kies aufgefüllt und verteilt, um das Vorkommen von Wasserpflanzen und damit auch Süßwasserschnecken einzudämmen", so der Sprecher weiter.

Im Naturbad Mockritz wurde Kies aufgeschüttet, um das Zerkarien-Vorkommen einzudämmen.
Im Naturbad Mockritz wurde Kies aufgeschüttet, um das Zerkarien-Vorkommen einzudämmen. © Dresdner Bäder GmbH

Sollte der Kies zu keiner dauerhaften Verbesserung führen, werde man das Wasser vor Ort behandeln. Dabei käme dann ein Mittel einer Chemnitzer Fachfirma zum Einsatz, dass das Zerkarien-Vorkommen weiter eindämmt. Im Weixdorfer Teich werde man ein ähnliches Mittel verwenden. Das Vorgehen sei für den Menschen "völlig ungefährlich", das Gesundheits- sowie Umweltamt werde das Vorgehen zudem begleiten. Bei einer derartigen Reinigung müssten die Bäder laut Kühl "für wenige Tage geschlossen werden, bis sich die pH-Werte wieder normalisiert haben".

Wie gefährlich sind Zerkarien?

Die Reizungen durch Zerkarien sind unbedenklich, so das Dresdner Gesundheitsamt. Auch das Verschlucken von Zerkarien sei ungefährlich und würde zu keiner Erkrankung führen. Nicht alle Gäste seien gleich stark gefährdet, durch die Zerkarien eine sogenannte Badedermatitis mit Jucken und Rötungen zu entwickeln.

Die Dresdner Bäder werden während der Freibadsaison mit Aushängen über ein mögliches Zerkarien-Vorkommen informieren. "Es ist auf jeden Fall nützlich, nach dem Schwimmen die Badebekleidung auszuziehen, zu duschen und sich kräftig mit einem Handtuch abzureiben", sagt Lars Kühl. Dadurch würde sich die Larvenzahl auf der Haut bereits erheblich reduzieren.