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Luxus pur: Das Dresdner Kempinski-Hotel feiert Wiedereröffnung

Anlässlich des Semperopernballes ziehen die ersten Gäste ins frisch sanierte Taschenbergpalais ein. Dresden hat nun die teuerste Suite des Landes.

Von Nadja Laske
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General Manager Marten Schwass in der Lobby des Dresdner Hotels Taschenbergpalais Kempinski - an der Decke die neue Beleuchtung in Form des Flusslaufes der Elbe in Dresden.
General Manager Marten Schwass in der Lobby des Dresdner Hotels Taschenbergpalais Kempinski - an der Decke die neue Beleuchtung in Form des Flusslaufes der Elbe in Dresden. © Matthias Rietschel

Dresden. Unter dem Flusslauf der Elbe hat sich reichlich Prominenz versammelt: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), Professor Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums, Moderator und Entertainer Wolfgang Lippert mit Ehefrau Gesine und sein Kollege Peter Escher.

Auch Georg Prinz zur Lippe und Frau Alexandra, Schauspieler Wolfgang Stumph in Begleitung seiner Frau Christine, Unternehmerin und Hope-Gala-Initiatorin Viola Klein sind gekommen. Dazu Modemacher Uwe Herrmann und die Vorstände des Semperopernball-Vereins, Designerin Dorothea Michalk und Wolf-Dieter Jacobi. Und natürlich jede Menge Vertreter des Gastgebers Kempinski plus Investoren samt dem Chef des Hauses, Marten Schwass.

Azubi Charlize Noel Streubel lernt im dritten Jahr im Kempinski Hotel und ist stolz auf die neu gestalteten Zimmer und Suiten.
Azubi Charlize Noel Streubel lernt im dritten Jahr im Kempinski Hotel und ist stolz auf die neu gestalteten Zimmer und Suiten. © Matthias Rietschel

Der Anlass rechtfertigt den Auflauf. Nach rund zehnmonatiger Renovierungszeit feiert das Hotel Kempinski im Taschenbergpalais Wiedereröffnung, und das Erste, was den geladenen Gästen ins Auge fällt, ist die neue Gestaltung der Lobby mit einer ganz besonderen Deckenbeleuchtung: In gläsernen Schwüngen empfindet sie die Elbe nach, wie sie sich durch das Stadtgebiet schlängelt. Vertrauter Anblick einmal ganz neu, entworfen vom Berliner Designer Markus Hilzinger.

Noch ist das Haus nicht komplett fertiggestellt. Doch nachdem zu Weihnachtszeit und Jahreswechsel schon keine Gäste einziehen konnten, sollen nun die Besucher des Dresdner Semperopernballes am 23. Februar zum ersten Mal die fertigen Zimmer beziehen. Die sind komplett neu eingerichtet. Das alte Mobiliar war im Januar vergangenen Jahres versteigert worden und lockte zahlreiche Neugierige und Käufer an.

In den Zimmern und Suiten sind Armaturen zum Preis von 28.000 Euro pro Bad von einem namhaften italienischen Luxushersteller verbaut.
In den Zimmern und Suiten sind Armaturen zum Preis von 28.000 Euro pro Bad von einem namhaften italienischen Luxushersteller verbaut. © Matthias Rietschel

Nun leuchten die Räume in den Pastellfarben Hellblau, Salbeigrün und Sandgelb. Designtapeten, dicke Teppiche, Holzböden, Zierkissen, vielarmige Deckenleuchter - alles neu. Auch die Bäder mit Armaturen zum Preis von 28.000 Euro pro Zimmer von einem namhaften italienischen Luxusanbieter. "Die Stoffe, Bettwäsche, Bodenbeläge, Vorhänge sind überwiegend allergikerfreundlich", erklärt Alexander Leistner, der am Tag der Eröffnung Gästegruppen durchs Haus führt.

Noch ist sie zwar nicht fertig, doch das Dresdner Kempinski wird künftig die am teuersten ausgestattete Suite Deutschlands haben. "Die ehemalige Kronprinzensuite heißt jetzt Royal Suite und ist 380 Quadratmeter groß", erklärt Leistner. Barak Obama hatte bei seinem Besuch in Dresden dort übernachtet. "Sie lässt sich in die Queen- und Kingsuite unterteilen, falls einmal nicht ganz so viel Platz benötigt wird."

Pastelltöne und florale Muster dominieren das innenarchitektonische Design des Hauses. Es stammt von dem Berliner Designer Markus Hilzinger.
Pastelltöne und florale Muster dominieren das innenarchitektonische Design des Hauses. Es stammt von dem Berliner Designer Markus Hilzinger. © Matthias Rietschel

Ein sogenanntes Palaiszimmer mit einer Größe von rund 35 Quadratmetern kostet laut Leistner zu günstigsten Zeiten 250 Euro pro Nacht. Ist die Nachfrage hoch, so wie zum Semperopernball demnächst, dann zahlt der Gast 800 Euro dafür.

Noch bevor die Geladenen das Haus erkunden dürfen, versammeln sie sich in frühlingshaft lauer Luft auf dem roten Teppich vorm Eingangsportal. Der wurde erst knapp zuvor von seiner Schutzfolie befreit. Goldfarbene Scheren lagern auf royalblauen Kissen und werden schließlich gegriffen, um das symbolische Band zu durchschneiden. Ah... Oh... und Applaus, dann ziehen sich die Offiziellen rund um Ministerpräsident Michael Kretschmer und Hoteldirektor Marten Schwass zusammen mit ihren Gästen in die Lobby zurück.

Schnipp-Schnapp: General Manager Marten Schwass zeigt stolz das durchtrennte Band, das er zusammen mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zur Kempinski-Eröffnung durchtrennt hat.
Schnipp-Schnapp: General Manager Marten Schwass zeigt stolz das durchtrennte Band, das er zusammen mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zur Kempinski-Eröffnung durchtrennt hat. © Matthias Rietschel

Dort gibt es Champagner und Worte der Dankbarkeit und Wertschätzung: Kretschmer spricht von der Palais-Renovierung als Zeichen der Dynamik und wirtschaftlichen Kraft in der Stadt und kündigt an, weiterhin hinter Dresdens Flughafen zu stehen. Was nützt das schönste Domizil, wenn es als Reiseziel unerreichbar ist?

Generaldirektor Marten Schwass ist sichtlich aufgeregt und voller Freude. Er könnte andauernd aus der Tür ins Freie treten, um dann wieder die herrliche Lobby staunend von neuem zu betreten, sagt er. "Ich bin so unheimlich stolz auf das brillanteste Hotel, das wir hier nun haben". Das soll - so luxuriös es auch daherkommt - trotzdem nahbar bleiben und nicht nur Touristen und Geschäftsreisende einladen, sondern auch die Dresdner selbst.

"Ich wünsche mir, dass sich die Dresdner gern bei uns niederlassen, um Kaffee zu trinken und Kuchen aus unserer neu gestalteten Patisserie zu essen. Wir wollen eine Art Wohnzimmer der Stadt sein."