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Glasfasernetz für 6.000 Dresdner Haushalte

In Loschwitz und Weißig gibt es bald schnelleres Internet. Doch mehr als die Hälfte der Bewohner hat den Breitbandausbau abgelehnt.

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Der Breitbandausbau geht in Dresden voran.
Der Breitbandausbau geht in Dresden voran. © Symbolbild: Sebastian Schultz

Dresden. Der Breitbandausbau hat im Frühjahr in den Stadtteilen Loschwitz und Weißig/Schönfeld begonnen. Etwa 6.000 Dresdner Haushalte sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre schnelleres Internet bekommen, doch viele Bürger scheinen das moderne Glasfasernetz nicht zu brauchen. Sie lehnten der Stadt zufolge das Angebot zum Breitbandausbau ab.

„Weiße Flecken“ - so nennen Unternehmen wie Vodafone Orte, die kein schnelles Internet haben. Das gilt gemäß Bundesförderrichtlinie, wenn nicht mindestens 30 Mbit/s Bandbreite am Anschluss technisch möglich sind und keine Ausbauzusage vorliegt. Auch in Dresden zählen mehrere tausend Haushalte dazu. Nun hat die Stadt die Vodafone GmbH beauftragt, das Glasfasernetz auf Kosten des Unternehmens auszubauen.

Etwa die Hälfte der Dresdner will das Angebot aber nicht annehmen, teilt die Stadt mit. Sprecherin Anke Hofmann nennt hierfür mehrere Gründe. Demnach befänden sich viele Bewohner im höheren Alter und bräuchten keinen leistungsfähigeren Anschluss für das Internet. Außerdem hätten die Bewohner einen neuen Vertrag für zwei Jahre abschließen müssen, was viele nicht wollten.

Viele Dresdner am Ausbau des Glasfasernetzes interessiert

Trotz der geringen Nachfrage bereitet das Unternehmen alle Grundstücke, insgesamt etwa 6.000 Haushalte, auf den Ausbau vor, damit auch ein späterer Hausanschluss an das Glasfasernetz möglich ist. Allerdings würden dann Kosten für die Grundstücksbesitzer anfallen, heißt es von Vodafone.

Jürgen Raith, Direktor für die Glasfaser-Vermarktung bei Vodafone betont dennoch, dass viele Dresdner an einem Ausbau interessiert seien: „ Allein in den unterversorgten Ausbaugebieten haben bereits mehr als zwei Drittel der Anwohner und Unternehmen Glasfaser bestellt. Und in den Gebieten, in denen wir darüber hinaus eigenwirtschaftlich ausbauen, will schon jeder Zweite schnelles Internet. Noch in diesem Jahr werden wir erste Kunden ans Glasfaser-Netz anschließen.“

Im Koalitionsvertrag hatte sich die Bundesregierung darauf festgelegt, dass bis 2025 alle Haushalte in Deutschland superschnelles Internet durch einen Glasfaseranschluss erhalten sollen. Kritiker sehen aber, dass der Ausbau zu langsam voranschreitet. Die Erweiterung des Glasfasernetzes in Dresden wird durch Fördermittel vom Bund, dem Freistaat Sachsen und der Stadt finanziert.

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