Dresden
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Italienische Elefanten besuchen den Dresdner Weihnachtszirkus

Zelte, Ställe, Wohnwagen und Container stehen schon auf dem Dresdner Volksfestgelände. Damit das Programm des Weihnachtszirkus starten kann, braucht es eine immense Vorbereitung.

Von Nadja Laske
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Cvetomira Kirov-Errani ist mit ihrem Mann, dem Dompteur Elvis Errani, und Elefantendame Yumba schon in Dresden angereist. Zur Familie gehören außerdem die beiden indischen Elefanten Baby und Mala.
Cvetomira Kirov-Errani ist mit ihrem Mann, dem Dompteur Elvis Errani, und Elefantendame Yumba schon in Dresden angereist. Zur Familie gehören außerdem die beiden indischen Elefanten Baby und Mala. © Sven Ellger

Dresden. Da steht kein Pferd vor der Tür. Die Schimmel sind noch auf der Reise nach Dresden. Aber ein Elefant tritt plötzlich aus einem Zelt auf dem Volksfestgelände in den winterlichen Sonnenschein. Welch surrealer Anblick - wären nicht die großen Zelte, deren Dächer in den blauen Himmel ragen.

Baby, Yumba und Mala sind am Mittwoch angekommen. Zwar stammen die drei Elefantendamen aus Italien und hören auf Kommandos auf Italienisch. Doch eigentlich sind sie seit fünf Jahren im Tierpark Ströhen in Niedersachsen zu Hause. Nur dann und wann gastieren der Elefantenflüsterer Elvis Errani und seine Frau Cvetomira mit ihren Tieren außerhalb. Der Dompteur ist dafür bekannt, dass er seine Elefanten ausschließlich über Worte und Gesten anleitet. Er ist mit den drei indischen Elefantenkühen groß geworden, sie gehören zur Familie - seit fast 40 Jahren.

Auf dem gepflasterten Platz an der Elbe neben der Marienbrücke sind nicht nur das Hauptzelt, das Mittelzelt und das Vorzelt aufgebaut worden. Es stehen auch bereits Zelte, die als Ställe dienen. Das für Baby, Yumba und Mala ist auf 15 bis 20 Grad geheizt. Dass die Elefanten schon in Dresden sind, obwohl der 25. Dresdner Weihnachtszirkus erst am Donnerstag in einer Woche Premiere hat, kann Zirkusmanager Dirk Porn gut erklären.

Elfköpfiges Orchester kann man schon proben hören

"Die Tiere sollen genug Zeit haben, um sich zu akklimatisieren und an die neue Umgebung zu gewöhnen. Es ist gut, wenn das ohne Stress verläuft." Deshalb sei es optimal, dass sie schon da sind, bevor sich der Platz immer weiter füllt. Etwa die Hälfte der Künstler haben ihre Quartiere bezogen - zum Teil in ihren eigenen Wohnwagen, zum Teil in den Container-Zimmern, die das Unternehmen ihnen zur Verfügung stellt.

Die sind zwar spartanisch, aber praktisch mit allem eingerichtet, was ihre Bewohner in ihrer knappen Freizeit während ihres Gastspiels brauchen: Betten, Tische, Schränke. Etwas weiter gibt es Toiletten, Duschen, Waschräume, Waschmaschinen und eine Gemeinschaftsküche ebenfalls in Containerform.

"Wir erschaffen eine komplette Infrastruktur", sagt Dirk Porn. Seit das Hochwasser 2013 den für Feste extra hergerichteten Platz schwer beschädigt und auch die Stromversorgung gekappt hat, liegt keine Elektrizität mehr an. "Wir holen uns den Strom von nahegelegenen Trafohäuschen", so Porn. "In einem Monat verbraucht der Weihnachtszirkus so viel Strom wie ein Dorf mit 500 Einwohnern im ganzen Jahr." Wasserleitungen seien nur auf der Hälfte des Areals vorhanden. "Deshalb verlegen wir rund drei Kilometer Wasserleitungen samt Begleitheizung gegen den Frost."

Wer in den nächsten Tagen am Volksfestgelände vorbeikommt, hört nicht nur Pferde wiehern und Elefanten tröten, sondern auch das Orchester proben. Das elfköpfige Ensemble hat einen eigenen Probenraum und bereitet sich auf die vielen Stücke vor, mit denen es die Darbietungen in der Manege begleitet.

Dresdner Weihnachtszirkus, 15. Dezember 2022 bis 6. Januar 2023, Volksfestgelände, Pieschener Allee, Tickets unter 0180-3302330, unter www.sz-ticketservice.de, in allen DDV-Lokalen und am Kassenwagen vor Ort.

Karten gibt es zum Preis von 32 bis 48 Euro/28 bis 44 ermäßigt.