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Elite-Weizen für den Dresdner Stollen

Ein Zusammenschluss von Bäckern und Landwirten will aufzeigen, wo das Mehl für den Dresdner Stollen herkommt. Was das mit einer Straßenbahn zu tun hat.

Von Tim Ruben Weimer
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Dirk Willkomm mit dem Dresdner Stollenmehl, Andreas Wippler und Philipp Grohmann (v.l.) in der neu eingeweihten Straßenbahn.
Dirk Willkomm mit dem Dresdner Stollenmehl, Andreas Wippler und Philipp Grohmann (v.l.) in der neu eingeweihten Straßenbahn. © Sven Ellger

Dresden. Es ist der erste Termin für das frisch gekürte Stollenmädchen: Eine grün-weiß angestrichene Straßenbahn wirbt ab jetzt mit der Aufschrift "100 % aus der Region". Dahinter steckt der Verbund "Ährenwort", in dem sich Dresdner Bäcker, Landwirte und Mühlen zusammengeschlossen haben, um ihre regionale Lieferkette vom Feld bis in den Backofen für den Kunden zu betonen.

Und dabei geht es auch um den Dresdner Stollen: Für diesen wird bei den 260 Mitgliedsbäckern ausschließlich spezielles Stollenmehl verwendet, das in der Dresdener Mühle gemahlen und auch konzipiert wurde. Das Getreide dafür stammt wiederum von den 150 am Programm teilnehmenden Landwirten aus der Region. Konkret handelt es sich um "Elite-Weizen", der eine besonders hohe Qualität aufweise, erklärt Anbauberaterin Konstanze Fritzsch.

20 Landwirte, 20 Bäcker und Verterter der Dresdener Mühle schieben die neue Straßenbahn an.
20 Landwirte, 20 Bäcker und Verterter der Dresdener Mühle schieben die neue Straßenbahn an. © Rüdiger Dunker

Man müsse "mit den Bäckern eine Sprache sprechen", so Fritzsch, damit die Landwirte genau die Getreidesorten anbauen, die sich der Bäcker für seine Waren wünscht. Das Stollenmehl zeichnet sich deshalb durch einen besonders hohen Stärke- und Proteinanteil aus, dadurch werde der Stollenteig lockerer und das Gebäck zum Schluss besser bekömmlich. Im Umkehrschluss müssten aber auch die Bäcker auf die Interessen der Landwirte Rücksicht nehmen, möglichst wenig Pflanzenschutz- und Düngemittel einzusetzen.

Den Weg des Produkts sichtbar machen

Viele Kunden wüssten nicht, woher die Zutaten in ihrem Brot oder dem Stollen eigentlich stammen, sagt Konstanze Fritzsch. Durch die Werbe-Straßenbahn wolle man die Lieferkette innerhalb des Verbunds sichtbar machen. "Plakate waren uns aber nicht dynamisch genug", ergänzt Dirk Willkomm, Vertriebsleiter der Dresdener Mühle. Die Bahn stehe für Bewegung und fahre dabei auch an den Mitglieds-Bäckereien vorbei.

Das 1993 gegründete Ährenwort-Konzept legt großen Wert auf kurze Transportwege zwischen Getreideanbau und Verkauf in der Bäckerei. Daher befinden sich seine Mitgliederbetriebe nicht weiter als 75 Kilometer von der Dresdener Mühle entfernt. Jedes Produkt erhält einen Herkunftsnachweis über seinen zurückgelegten Produktionsweg.

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