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Dresdner "Tramfluencer" in Straßenbahn-Unfall verwickelt

Davor hatte er schon länger Angst - nun ist es passiert: Der Dresdner "Tramfluencer" hatte am Samstag einen Straßenbahn-Unfall. Wie es ihm nun geht.

Von Theresa Hellwig
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Der Dresdner Straßenbahn-Influencer Maik Zeuge war nach eigenen Angaben in einen Unfall verwickelt.
Der Dresdner Straßenbahn-Influencer Maik Zeuge war nach eigenen Angaben in einen Unfall verwickelt. © Roland Halkasch, Archivbild: Christian Juppe

Dresden. Dass ihm der Schreck noch in den Knochen steckt, ist ihm deutlich anzuhören: Maik Zeuge, Dresdens bekanntester Straßenbahn-Fahrer, hatte einen Unfall. In einem Video auf Instagram informierte er am Samstag seine Fans über den Vorfall.

38.500 Menschen verfolgen die Erlebnisse des "Tramfluencers" auf der Plattform. Dort berichtet er von seinem Alltag als Straßenbahnfahrer. Er erklärt, was es für Radfahrer in der Straßenbahn zu beachten gibt, berichtet von seiner Lieblingslinie (die zwei), nimmt die Follower auf seine erste Sonderfahrt mit. "Tramfluencer" - das steht für Tramfahrer und Influencer.

"So, meine Lieben. Eigentlich wäre ich jetzt noch auf der Bahn. Aber mein Dienst endete abrupt", sagt Maik Zeuge in seinem neuesten Video. "Ich hatte heute meinen ersten Verkehrsunfall", berichtet er. An Weiterfahren sei für ihn an diesem Tag nicht mehr zu denken gewesen, sagt er über den Unfall, über den Tag24 zuerst berichtet hatte. Denn: In seinem Kopf habe nach dem Vorfall ein ganz schönes Chaos geherrscht.

Vier Jahre lang habe er es geschafft, Unfälle zu vermeiden. Dass es schon manchmal knapp war, hatte er erst Mitte Mai im Gespräch mit Sächsische.de erzählt. Um 11.33 Uhr am 1. Juni, so berichtet der 45-Jährige, sei nun sein erster Unfall passiert.

Auf Details geht es in dem Video nicht ein. Nach Angaben der Polizei stieß die Straßenbahn an der Freiberger Straße aber mit einem Smart zusammen, an dessen Steuer eine 39 Jahre alte Frau saß. Diese habe auf Höhe der Maternistraße versucht, zu wenden. Dabei sei es dann zu dem Unfall gekommen.

Die Polizei spricht von 2.000 Euro Sachschaden an der Straßenbahn und 10.000 Euro Schaden an dem Auto. Die Autofahrerin und ihre 17 Jahre alte Beifahrerin seien bei dem Unfall leicht verletzt worden.

Erster Unfall des Tramfluencers: Bahn stößt mit wendendem Auto zusammen

Maike Zeuge verzichtet in seinem Video auf Instagram bewusst auf diese Details: Er wolle niemandem Schuld geben, sagt er. "Wir machen alle mal Fehler." Vielmehr ginge es Dresdens bekanntestem Straßenbahn-Fahrer darum, Einblicke in seine Gefühlswelt als Straßenbahnfahrer zu geben. Er dankte der Polizei: Zwei Einsatzkräfte in Zivil seien gerade zufällig vor Ort gewesen und hätten ihn unterstützt. So habe sich einer um die Insassinnen des Atos gekümmert, der andere habe durch die Bahn gerufen, um herauszufinden, ob sich jemand verletzt habe.

Ein Glück sei aus Zeuges Sicht gewesen, dass die Bahn sehr voll war: Niemand habe stürzen können. Auch zwei Krankenschwestern seien durch Zufall vor Ort gewesen und hätten geholfen; auch den beiden Frauen dankt Zeuge in dem Video. Ebenso bedankt er sich bei der Dispatcherin. Seine Kollegin habe ihn vom Unfallort nach Hause gefahren. Und: Er wünscht den Verletzten eine gute Besserung.

Der Vorfall habe ihm auch etwas Positives gezeigt, sagt er zum Ende des Videos. So habe es ihm gezeigt, dass Menschen füreinander da sein können, wenn es ernst auf ernst komme. Es sei jetzt vor allem wichtig, dass es allen gut gehe. Die Freude am Fahren nehme ihm der Vorfall jedenfalls nicht.

Am Sonntagmorgen scheint es ihm auch bereits wieder besser zu gehen: "Ich bin wieder unterwegs", sprach er gegen 11 Uhr in Dresden-Laubegast in die Kamera. "Ich kann schon wieder lachen, mir geht es wieder gut." Zweimal den Weg nach Leutewitz habe er noch vor sich, dann habe er auch schon wieder Feierabend.