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Harley Days Dresden: Die jungen Wilden kommen

Im Jubiläumsjahr bieten die Harley Days in Dresden ein besonderes Programm mit glänzenden Rückblicken und frischen Aussichten.

Von Nadja Laske
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David Urban, Mathias Lindner, Daniela Hesse, Henry Weichelt und Chris Zenker (v. l.) gehören zur neuen Generation der Harley-Fahrer und Fans.
David Urban, Mathias Lindner, Daniela Hesse, Henry Weichelt und Chris Zenker (v. l.) gehören zur neuen Generation der Harley-Fahrer und Fans. © Christian Juppe

Dresden. Sie cruisen nicht, sie düsen. Sie sitzen nicht wie in Großvaters Sessel, sondern mischen frischen Wind ins Abgas: die jungen Wilden der Harley-Szene. Wenn sie ihre Helme abnehmen, kommen keine gegerbten Gesichter ans Licht, und statt alter Zöpfe tragen sie Basecap.

David Urban ist 36, Mathias Lindner 45, Henry 37 und Chris Zenker 49 Jahre alt. Ob in den Dreißigern oder Vierzigern - sie alle weichen ab vom typischen Harley-Fahrer-Typ. Der hat sich über Jahrzehnte den Luxus einer solchen fahrenden Legende verdient, steht sozusagen dort im Leben, wo keine anderen Wünsche mehr offen sind. Was er gar nicht braucht, ist Stress. Deshalb liebt er es, mit weit ausgebreiteten Armen gemütlich über Landstraßen zu tuckern.

Stress wollen die Junioren auch nicht, aber etwas mehr Geschwindigkeit und Coolness. Ihre Maschinen wirken sportlicher, auf ihnen lehnt man sich nicht entspannt zurück, sondern gegen ein überholtes Image auf.

Wenn am Wochenende vom 21. bis zum 23. Juli rund 5.000 Biker die Rinne fluten, ist auch diese jüngere Generation dabei. Sie zeigt, dass die Harley schon viel früher ein erreichbares Ziel für passionierte Motorradfans sein kann. Und doch kommen natürlich all jene nicht zu kurz, die genau das klassische Harley-Davidson-Bild lieben, für das die Cruiser bekannt sind.

Davon werden sich - so die Erwartung der Veranstalter - etwa 15.000 Besucher überzeugen können. Im Jahr des 120-jährigen Geburtstages von Harley Davidson bieten sie ein noch bunteres Programm, das am Freitagabend mit den Headlinern The New Roses startet. Sie dürften den Nerv aller treffen, die Guns n' Roses, AC/DC, Kid Rock, Aerosmith, Metallica oder auch The Black Crowes lieben und doch eine eigene Handschrift erwarten.

Wie jedes Jahr wird eine Jury die originellsten, am weitesten gereisten und am aufwändigsten modifizierten Harleys auszeichnen. Eine Ausstellung zeigt historische Modelle aus den 1930er- und 1940er-Jahren. Die aller älteste erhaltene Harley Davidson der Serial Number 1 stammt aus dem Jahr 1903 und ähnelt Mathias Lindner zufolge eher einem größeren Fahrrad. Das Schmuckstück konnte nicht extra nach Dresden reisen. Dennoch gibt es für Fans genügend andere staunenswerte Exponate.

Wer sich schon eine Weile mit dem Gedanken trägt, selbst einmal Harley zu fahren oder sich vor Ort vom Strudel der Begeisterung mitreißen lässt, hat die Möglichkeit, kostenlos mit einem der neusten Modelle Probe zu fahren. Dabei begleitet ihn ein Guide.

Lieber zuschauen, als selbst aufsitzen? Dann lohnt sich die sonntägliche, traditionelle Ausfahrt der Biker, die ab 12 Uhr ihre Runde durch die Stadt ziehen. "Die genaue Route geben wir noch bekannt", sagt Daniela Hesse vom Veranstaltungsteam. Besonders am Herzen liegt es ihr, alle Motorradfans einzuladen. Denn die Harley Days bedeuten nicht, dass sich ausschließlich Harleyfahrer ins Ostragehege getrauen dürfen: "Alle Biker sind herzlich eingeladen, ganz egal, welche Marke sie fahren!"

Weitere Informationen und das ganze Programm unter www.harley-days-dresden.de