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Honorarkräfte-Problem: So soll der Schulbetrieb am Dresdner Heinrich-Schütz-Konservatorium abgesichert werden

An Dresdens städtischer Musikschule dürfen laut einem Urteil keine Honorarkräfte mehr beschäftigt werden. Der Dresdner Kulturausschuss schlägt nun eine Lösung vor, damit der Unterricht weitergehen kann.

Von Bernd Klempnow
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Der Unterricht des Heinrich-Schütz-Konservatoriums in Dresden soll über die Schaffung von 50 neuen Stellen abgesichert werden.
Der Unterricht des Heinrich-Schütz-Konservatoriums in Dresden soll über die Schaffung von 50 neuen Stellen abgesichert werden. © dpa/Matthias Bein (Symbolbild)

Dresden. Der Kulturausschuss des Dresdner Stadtrates hat fraktionsübergreifend eine Lösung im Streit um die Finanzierung von zusätzlichen Stellen für festangestellte Musiklehrer des Heinrich-Schütz-Konservatoriums gefunden. Es wird mit zusätzlichen Mitteln 50 neue Stellen für Sozialversicherungspflichtige in Voll- und Teilzeit für das Schuljahr 2024/25 geben.

Damit wäre der Musikschulbetrieb weitestgehend abgesichert. Zunächst werden 30 Stellen für die profiliertesten Pädagogen ausgeschrieben. Zugleich hat das Konservatorium Einsparungen vorzunehmen, und es wird Veränderungen in der Entgeltordnung geben. Vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt dem Mitte Mai zu.

Hintergrund ist, dass auch die städtische Musik- und Tanzschule das sogenannte "Herrenberg-Urteil" des Bundessozialgerichts umsetzen muss. Bisherige Honorarkräfte an Musikschulen sind grundsätzlich festanzustellen, hatten die Richter im Juli 2022 entschieden.

An der Dresdner Musikschule betrifft das 165 Honorarlehrkräfte im Instrumental- und Tanzunterricht. Diese decken 50 Prozent der Unterrichtsstunden ab. Die anderen 50 Prozent leisten bisher knapp 100 Festangestellte, die auch administrative und andere zusätzliche Arbeit zu leisten haben. Da nicht alle der Noch-Honorarlehrkräfte Vollzeit bevorzugen, reichen die 50 Stellen aus, wenn sich mehrere Pädagogen die Stelle teilen.

Klar ist: Für die rund 8.000 Schülerinnen und Schüler des Konservatoriums wird der Unterricht teurer. Die Gebühren steigen um zehn Prozent. Zudem werden Ermäßigungen wie die für Geschwister und Mehrfach-Unterricht sowie die hausinterne Begabtenförderung abgeschafft.