Der Kaktus-König aus Dresden

Dresden. Im Gewächshaus muss man höllisch aufpassen. Die grüne Gefahr lauert überall. Mal in Form einer Kugel, mal als Säule, mal als Stern. Eine falsche Bewegung, und man fängt sich einen Stachel ein. Autsch - das war schon der erste Fehler. "Kakteen haben keine Stacheln, sondern Dornen", sagt Reinhard Kaak.
Kaak gehört zur Dresdner Ortsgruppe der Deutschen Kakteengesellschaft. Als er nach einer außergewöhnlichen Sammlung in der Stadt gefragt wird, fällt ihm das Gewächshaus von Jürgen Dreyer ein. Der 82-Jähirge wohnt in Kleinzschachwitz und pflegt dort weit über 1.000 Pflanzen. Fast 60 Jahre währt seine Liebe zu den dornigen Geschöpfen. Mit Unterbrechungen allerdings. Denn wie bei jeder Liebesgeschichte gab es Höhen und Tiefen.
1964 fing alles an. Jürgen Dreyer lernte seine Frau kennen, die im Stadtteil Weißer Hirsch lebte. Wenn er sie abends besuchen wollte, brauchte er anderthalb Stunden mit der Straßenbahn. Irgendwie musste Dreyer die Zeit ausfüllen. Ihm fiel ein Buch in die Hände, Curt Backebergs "Wunderwelt der Kakteen". Auf den langen Straßenbahnfahrten vertiefte er sich in das Werk, das unter Sammlern bis heute als Klassiker gilt.