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Feuer und ein gefesselter Mann in Dresden-Striesen: Spektakuläre Wende bei Ermittlungen

Ein Wohnungsbrand in Dresden-Striesen und ein ans Bett gefesselter Mann: Zunächst nahm die Polizei im November eine 19-Jährige fest. Jetzt scheint sich vieles anders darzustellen als zunächst angenommen.

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Die Feuerwehr wurde im November zu einem Wohnungsbrand in Dresden-Striesen gerufen. Dort traf sie auf einen 25-Jährigen, der an ein Bett gefesselt war.
Die Feuerwehr wurde im November zu einem Wohnungsbrand in Dresden-Striesen gerufen. Dort traf sie auf einen 25-Jährigen, der an ein Bett gefesselt war. © Roland Halkasch (Archiv)

Dresden. Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden ermitteln gegen einen 25-jährigen Tunesier wegen des Verdachts der besonders schweren Brandstiftung, der Freiheitsberaubung und der falschen Verdächtigung. Darüber informierten beide am Mittwoch.

Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, sich spätestens am 16. November des vergangenen Jahres entschlossen zu haben, eine Straftat zu begehen und seine ehemalige Lebensgefährtin, eine damals 19-jährige Deutsche, als Täterin anzugeben.

Dazu kettete sich der Mann demnach mit einer Handschelle in seiner Wohnung in der Gabelsberger Straße in Striesen an sein Bett und zündete die Matratze an. Nachdem sich der Brand in der Wohnung ausgebreitet hatte, floh er mit dem Metallbettrahmen zunächst auf den Balkon der Wohnung im 3. Obergeschoss. Von dort sprang er aufgrund der starken Hitzeentwicklung auf den Balkon der darunterliegenden Wohnung. Dort konnte ihn die Feuerwehr schließlich von dem Bett trennen.

Den Polizeibeamten soll er vorgelogen haben, seine ehemalige Lebensgefährtin habe ihn an das Bett gefesselt und die Matratze angezündet.

Dem entsprechend wurde gegen die ehemalige Lebensgefährtin Haftbefehl erlassen und vollstreckt. Er wurde später aufgrund der Ermittlungen und der sich dabei ergebende Widersprüche wieder aufgehoben.

Der 25-Jährige wurde am Dienstag dieser Woche aufgrund festgenommen und dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Dresden vorgeführt. Der nicht vorbestrafte Mann ist nun in Untersuchungshaft. Zu dem Vorwurf hat er bislang noch keine Angaben gemacht.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizeidirektion Dresden dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.