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Dresden: Moschee- und Büroschmierereien

2016 gab es einen rechtsextremen Anschlag aufs Gotteshaus. Jetzt kommen die Attacken aus einer anderen politischen Richtung. Die Polizei sucht Zeugen.

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"Nieder mit Erdogan" prangt an der Fatih Camii Moschee in Dresden-Cotta, dazu die Signatur einer syrischen Kurdenmiliz.
"Nieder mit Erdogan" prangt an der Fatih Camii Moschee in Dresden-Cotta, dazu die Signatur einer syrischen Kurdenmiliz. © Tino Plunert

Dresden. Unbekannte haben in der Nacht zum Mittwoch die Fassade der Fatih Camii-Moschee an der Hühndorfer Straße in Dresden-Cotta mit Graffiti besprüht.

Sie hinterließen unter anderem mehrere bis zu drei Meter lange Schriftzüge an der Fassade, teilt die Polizei mit. Fotos des Gebäudes zeigen unter anderem den Spruch "Nieder mit Erdogan" und Signaturen der syrisch-kurdischen Miliz YPG.

Die Moschee gehört zum Dachverband "Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V." (DITIB), der dem staatlichen "Präsidium für religiöse Angelegenheiten der Türkei" und damit direkt dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan unterstellt ist.

Bereits am Dienstag gab es anlässlich eines Besuches des türkischen Verteidigungsministers Hulusi Akar bei Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in Berlin stumme Protestaktionen in Dresden aus der linken und kurdischen Szene.

Auf die Fatih Camii-Moschee wurde im September 2016 ein Bombenanschlag verübt, damals allerdings von einem rechtsextremen Deutschen, der zuvor auch bei Pegida aufgetreten war. Nur durch Glück blieben der Imam des Hauses und seine Familie damals unverletzt.

Der Schriftzug an der Fensterfront des Landtagsabgeordneten Lars Rohwer (CDU).
Der Schriftzug an der Fensterfront des Landtagsabgeordneten Lars Rohwer (CDU). © Roland Halkasch

Außerdem teilte die Polizei mit, dass auch ein Büro in der Kesselsdorfer Straße in Dresden-Löbtau und die Löbtauer Brücke beschmiert wurden - teils mit politisch ähnlichen Parolen. Es handelt sich um das Büro des Dresdner Landtagsabgeordneten Lars Rohwer (CDU). Zu den Graffiti-Aktionen hat jetzt der Staatsschutz der Dresdner Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei sucht gleichzeitig nach Zeugen für die Vorfälle. (SZ)

Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter 0351 483 22 33 entgegen.

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