Dresden. Es ist noch kein Jahr vergangen, seit eine große Bauern-Demonstration mit hunderten Traktoren stundenlang den Verkehr in der Innenstadt behindert hat. Jetzt kommen die Bauern wieder nach Dresden. Am Montag wollen sie erneut demonstrieren und wieder fahren sie dazu mit ihren Traktoren in die Stadt.
"Land schafft Verbindung" heißt die Bauerninitiative, die wie im Frühjahr hinter der Aktion steht. Die Traktoren werden ab etwa 15 Uhr aus allen Richtungen in die Stadt fahren, kündigt die Stadtverwaltung an, die vor Verkehrsbehinderungen im Zentrum warnt. Mehrere Brücken und Straßenabschnitte würden von den Fahrzeugen ganz oder teilweise besetzt. Auch auf den Einfallstraßen Richtung Zentrum sei mit Behinderungen zu rechnen.
Stau auch auf Marienbrücke erwartet
Bei der Demonstration Mitte Januar waren nach Angaben der Verantwortlichen von "Land schafft Verbindung" mehr als 1.000 Traktoren in Dresden. Diesmal wird die Demo wohl eine Nummer kleiner ausfallen. Man rechne derzeit mit 600 Teilnehmern und etwa 400 bis 500 Traktoren, so Sprecher Robert Erdmann. Genaue Zahlen soll erst am Montag mitgeteilt werden, nachdem die Organisatoren ein Kooperationsgespräch mit Polizei und Ordnungsamt hatten.
Klar ist laut dem Rathaus jetzt schon, dass am Montag von etwa 15 Uhr bis 18.30 Uhr auf der Großen Meißner Straße, der Köpckestraße und der Marienbrücke jeweils nur ein Fahrstreifen pro Richtung frei bleiben wird, wenn die Bauern angekommen sind. Es sei mit "erheblichem Stau" zu rechnen.
Die Wigardstraße wird in dieser Zeit in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Die Stadt rät, das Demogebiet weiträumig zu umfahren und mehr Zeit einzuplanen. Die Flügelwegbrücke, das Blaue Wunder und die Waldschlößchenbrücke bleiben traktorfrei.
Ein Grund für die Demo ist nach wie vor die neue Düngeverordnung. Die Bauern richteten ihren Protest gegen diese Regelung, weil sie dadurch Ertragseinbußen befürchteten. Die früher versprochene Einbindung der Landwirte in die neue Verordnung habe es faktisch nie gegeben, heißt es in einem Positionspapier, das am Sonntag veröffentlicht wurde. "Wir fordern die Übernahme der Verantwortung durch Ministerpräsident Kretschmer." Außerdem verlange man Einsicht und eine Anhörung. "Wir Landwirte leben mit und in den derzeitigen Krisen wie Corona, afrikanische Schweinepest und der katastrophalen Marktlage und brauchen dringend Unterstützung." Die unnötigen Kosten von Klagewellen sollten durch ein kooperatives Handeln durch die Regierung vermieden werden, so "Land schafft Verbindung" weiter.