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Neun Prozent mehr Dresdner haben große Geldprobleme

Die Dresdner Schuldnerberatungen melden einen deutlichen Anstieg der Hilfesuchenden. Wie sie Unterstützung bekommen können.

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Gestiegene Energiekosten haben dazu beigetragen, dass mehr Dresdner finanzielle Probleme haben, so die Schuldnerberatungen.
Gestiegene Energiekosten haben dazu beigetragen, dass mehr Dresdner finanzielle Probleme haben, so die Schuldnerberatungen. © Archiv/dpa/Patrick Pleul

Dresden. Die Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen der Stadt melden einen deutlichen Anstieg von Menschen, die Hilfe suchen. Steigende Preise bei Energie und Lebensmitteln bringen viele Dresdner in finanzielle Schwierigkeiten, stellt der Caritasverband fest. Durch die gestiegenen Kosten seien viele Dresdner Haushalte in finanzielle Schieflage geraten.

Die Zahl derer, die sich Rat und Hilfe bei einer der drei Schuldner- und Insolvenzberatungen des Caritasverbandes für Dresden, der AWO Sonnenstein und der Gemeinnützigen Gesellschaft Striesen Pentacon holen, sei 2022 im Vergleich zum Vorjahr um fast 15 Prozent gestiegen. Etwa 4.000 Klientinnen und Klienten verzeichneten die drei Beratungsstellen.

"Es ist wichtig, dass die Betroffenen so schnell wie möglich zu uns kommen. Denn in den meisten Fällen gibt es Möglichkeiten, eine Verschlimmerung der Situation zu verhindern," sagt Anke Schinkel vom Caritasverband. Bestens etabliert haben sich dabei die "aus der Corona-Not geborenen" E-Mail- und Telefonberatungen, so die Verantwortlichen der Beratungsstellen. "Der leichte Zugang senkt die Schwelle. Die Menschen trauen sich eher und setzen sich mit uns in Verbindung", sagt Schinkel.

Dennoch sei oft das direkte Gespräch vor Ort entscheidend für eine Lösung der Probleme. Eine neue bundesweite Regelung helfe besonders bei der Bewältigung finanzieller Schieflagen, die 2022 in Kraft getretene Wohngeldreform. Zwei Millionen Menschen sollen von den gestiegenen Leistungen profitieren, so die Berater. Es sei eine Verdopplung der Wohngeldleistung zu erwarten, im Durchschnitt 370 Euro anstatt bisher 180 Euro. Ob man selbst anspruchsberechtigt sei, könne jeder mit dem Wohngeldrechner des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen überprüfen. (SZ/csp)

Kontaktdaten der sozialen Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen:

Anke Schinkel, Caritasverband für Dresden, Telefon 0351 4984 715, [email protected]
Jens Heinrich, AWO Sonnenstein, Telefon 0351 8588 118, [email protected]
Annett Gaumnitz, Gemeinnützige Gesellschaft Striesen Pentacon, Telefon 0351 3122 414, [email protected]