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Dresdner Rathaus: Photovoltaik fürs Dach

Dresden will die Versorgung des Rathaus am Dr.-Külz-Ring zum großen Teil mit Sonnenenergie absichern. Wie das funktionieren soll, und was das kostet.

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Blick bleibt erhalten: Das Dresdner Rathaus soll auf den Hofseiten des Daches mit Photovoltaikmodulen bestückt werden.
Blick bleibt erhalten: Das Dresdner Rathaus soll auf den Hofseiten des Daches mit Photovoltaikmodulen bestückt werden. © Marion Doering

Dresden. Die Landeshauptstadt will auf dem Dach des Rathauses am Dr.-Külz-Ring eine Photovoltaikanlage errichten lassen. Das gab sie in der zurückliehgenden Woche bekannt. Mit der Ertüchtigung der kommunalen Gebäude für das Ziel der Klimaneutralität und als Beitrag zur Energieversorgungssicherheit werde die Stadtverwaltung auch eine Vorbildrolle einnehmen, heißt es in einer Mitteilung.

Das über 100 Jahre alte Gebäude steht unter Denkmalschutz. Ein denkmalpflegerisch abgestimmter und genehmigungsfähiger Entwurf soll nun nun in die städtischen Gremien gehen.

Hilbert unterstützt Solaranlage

Entschiedene Unterstützung kommt von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP): „Es ist uns als Landeshauptstadt ein besonderes Anliegen, mit der Errichtung einer großflächigen Photovoltaikanlage auf dem historischen Neuen Rathaus Dresden ein sichtbares Zeichen für den Klimaschutz und für eine sichere Energieversorgung zu setzen." Zumal mit der Anlage ein beachtlicher Anteil des Stromverbrauches im eigenen Haus gedeckt werden könne. Deshalb finanziere die Stadt das Projekt aus ihrem Sonderprogramm Sichere Energieversorgung aus seinem Geschäftsbereich.


Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hinsichtlich Energiesicherheit und CO2-Neutralität hätte die Stadt gemeinsam mit den Denkmalschutzbehörden von Stadt und Land verschiedene Varianten dikutiert, heißt es weiter. Ziel sei es gewesen, die technischen und optisch wirksamen Ausprägungen einer Photovoltaikanlage mit den Anforderungen und Zielen des Denkmalschutzes auf einen größtmöglichen Nenner zu bringen.

Baubürgermeister Stephan Kühn (Bündnis 90/Grüne) sagte dazu: „Wir sind sehr froh, mit dem Landesamt für Denkmalpflege eine Variante zur Errichtung der Photovoltaikanlage auf dem historischen Rathausdach gefunden zu haben, mit der alle zufrieden sind." Diese Photovoltaikanlage zeige an prominenter Stelle im Stadtraum: Energiewende und Denkmalschutz gingen zusammen.

Die besondere Wirkung des Rathaus-Daches wird vom Erscheinungsbild der sogenannten „Biberschwanzziegel“ geprägt. Diese Belegung des Daches aus Tonziegeln in Form eines Biberschwanzes wird seit dem 14. Jahrhundert verwendet.

Die Photovoltaikplatten dürften diese historische Wirkung nicht beeinträchtigen. Man habe aber eine kompromissfähige Variante erarbeiten können, heißt es in dem Schreiben weiter. Ihr entsprechend soll eine Belegung mit Photovoltaikmodulen nur auf den zu den Innenhöfen angeordneten Dachflächen erfolgen. Die Anordnung der Photovoltaikmodule werde gestalterisch beruhigt, möglichst rechtwinklig vorgenommen.

Damit und mit weiteren Vorgaben könne man eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von etwa 340 kWp konzipieren. Die erzeugte Strommenge soll dann fast vollständig im Neuen Rathaus verbraucht werden.

Der Bau soll ab November dieses Jahres starten. Die Gesamtkosten betrügen einer ersten Kostenschätzung zufolge 1, 3 Millionen Euro, davon entfielen rund 500.000 Euro auf die Photovoltaikanlage selbst. Der größere Teil der Kosten von rund 800.000 Euro werde für die Ertüchtigung des Rathausdachs und die notwendigen Planungsleistungen anfallen. (SZ)