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Warum sich eine Dresdner Konzertagentur nicht "locker" machen kann

Die Corona-Maßnahmen fallen. Doch nicht jeder fühlt die neue Leichtigkeit. Veranstalter Rodney Aust erklärt, was ihm weiterhin schwer im Magen liegt.

Von Fabian Deicke & Nadja Laske
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Stühle sind ein sinnvolles Möbelstück - auch für den Kulturgenuss. Doch nicht jeder Konzertbesucher will Platz nehmen. Für Rodney Aust ist das eine klare Sache - und ein Problem.
Stühle sind ein sinnvolles Möbelstück - auch für den Kulturgenuss. Doch nicht jeder Konzertbesucher will Platz nehmen. Für Rodney Aust ist das eine klare Sache - und ein Problem. © Christian Juppe

Dresden. Ein Jubel bahnt sich an. Lockerungen! Endlich offene Läden und Lokale, Kinos und Theater, Saunen und Sportclubs. Erleichterung für alle - Verkäufer, Gastronomen, Eventmacher und ihre Kunden. Ist das so? Nein, sagt Konzertveranstalter Rodney Aust.

Trotz Lockerungen kann er sich nicht locker machen. Zu viele Schwierigkeiten hat seine Branche nach wie vor. Über Stehkonzerte, Gutscheinregelungen, steigende Kosten für Technik und Personal spricht der 50-Jährige mit Sächsische.de im Podcast "CoronaCast". Das Gespräch in Auszügen.

Herr Aust, im Alten Schlachthof werden Stühle gerückt. Geht das Leben dort bald weiter wie wir es vor Corona kannten?

Rodney Aust: Das wäre eine zu große Erwartung. Zwar bereiten wir gerade Veranstaltungen der Humorzone vor. Aber nach wie vor gilt für Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern 2G beziehungsweise 2G+. Wir dürfen unsere Konzerthallen mit maximal 60 Prozent und höchstens 6.000 Gästen auslasten. Unter freiem Himmel ist eine 75-prozentige Auslastung mit maximal 25.000 Zuschauern erlaubt. Um von Normalität in unserer Branche zu sprechen, muss mehr passieren.

Was sind aktuell die größten Sorgen, Nöte und Herausforderungen?

Wir hatten Anfang Januar Betriebsferien. Am ersten Arbeitstag danach erwarteten uns Gutscheinrückgaben im Wert von rund 40.000 Euro. In Summe werden wir ein Zehnfaches an Gutscheinen auszahlen. Denn die Gutscheinregelung für Veranstalter ist zum 31. Dezember 2021 ausgelaufen. Das Geld müssen wir also parat haben, und unsere Mitarbeiter regeln die Rücknahmen, Auszahlungen und Ausbuchungen, ohne dass es dem Unternehmen Geld einbrächte. Viel Arbeit für nichts. Das ist eine Erfahrung, die uns seit zwei Jahren begleitet.

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