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Stephanie Stumph und Tom Wlaschiha sind das Traumpaar des Semperopernballs

Die Dresdner Schauspielerin Stephanie Stumph war schon viele Male Gast auf dem Semperopernball. Nun führt sie erstmals an der Seite des "Game of Thrones"-Stars durch das Programm.

Von Nadja Laske
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Bekannt seit Kindheit und Jugend: Als Stephanie Stumph noch ein Mädchen war, spielte Tom Wlaschiha am Theater Junge Generation. Nun teilen sie sich die größte und berühmteste Bühne der Stadt.
Bekannt seit Kindheit und Jugend: Als Stephanie Stumph noch ein Mädchen war, spielte Tom Wlaschiha am Theater Junge Generation. Nun teilen sie sich die größte und berühmteste Bühne der Stadt. © Matthias Rietschel

Dresden. Schon viel früher hätte es zwischen den beiden funken können. Damals, als Stephanie Stumph noch ein Schulkind war und fasziniert im Theater Junge Generation saß - vorn auf der Bühne: Tom Wlaschiha. Oder ein paar Jahre später, beim Dreh zu "Stubbe - Von Fall zu Fall". Da war die Schauspielerin etwa zehn Jahre alt. Oder noch ein wenig später in der Tanzschule Nebl.

Letzteres wäre allerdings nur geglückt, wenn der heutige Film- und Serienstar alle erdenklichen Aufbaukurse belegt und auf die elf Jahre jüngere Stephanie gewartet hätte, die dort ebenfalls die Tanzschule besuchte. Gelegenheit zur Teambildung gab es also reichlich. Doch manchmal muss lange währen, was gut sein soll.

Nun ist es so weit: Stephanie Stumph und Tom Wlaschiha bekommen ihr gemeinsames Parkett. Am 23. Februar werden sie den Semperopernball moderieren. Dass sie das Zeug zum harmonischen Duo haben, war am Donnerstag bei einem Treffen im neuen Restaurant Opera zu erleben. Dort stellten die Organisatoren des Balles ihr prominentes Aushängeschild vor. Kritiker können sich freuen: Endlich führen zwei Sachsen, die man wohlwollend als Dresdner bezeichnen kann, durch den Abend.

Noch Trauer über Tod von Gunther Emmerlich

Die 39-Jährige wurde in Dresden geboren, lebt hier und in München und hat im Elbtal prominente familiäre Wurzeln. Der 50-Jährige ist gebürtiger Dohnaer, arbeitete in Dresden und fühlt sich der Region bis heute ebenfalls sehr verbunden. Damit gelten die Schauspieler als würdige Nachfolger des gerade überraschend verstorbenen Gunther Emmerlich. Zehn Jahre lang moderierte der Sänger und Autor den Ball. Eine Hommage ist ihm sicher.

Der neue Ball-Chef, Wolf-Dieter Jacobi, kann seine Betroffenheit nicht verbergen. Das Thema Ballmoderation ruft unweigerlich Erinnerungen wach: "Ich war kurz vor Gunthers Tod noch mit ihm verabredet, aber er sagte wegen eines Infektes ab", erzählt er. Dass ein solch wacher Geist von einem Tag auf den nächsten fehlt, wirkt unwirklich. Im Programm des reformiertes Semperopernballes sollte Gunther Emmerlich eine feine, kleine Rolle spielen. Welche genau, so weit seien die Vorbereitungen noch nicht gediehen gewesen, sagt Jacobi. Ganz sicher werde man nun im Rahmen der Gala Gunther Emmerlich die Ehre erweisen, als einem großen Entertainer, der den Ball geprägt hat.

Stephanie Stumph und Tom Wlaschiha werden Klassik und Moderne miteinander verbinden. Während sie das erste Mal als Moderatorin des Ereignisses vor dem Publikum steht, hat er bereits Erfahrung mit dieser Aufgabe. Neu ist jedoch keiner von beiden in der Semperoper. "Als Gast des Balles bin ich schon lange dabei und habe einmal die Laudatio auf den Preisträger Maximilian Schell halten dürfen", erzählt Stephanie Stumph. Als Dresdnerin verbinde sie außerdem ein ganz besonderes Gefühl für die Semperoper, an der ihr Vater, der Schauspieler Wolfgang Stumph, in der Rolle als Frosch eine Legende der Fledermaus ist. In mehr als 100 Vorstellungen war er bereits zu erleben und ist auch treuer Gast des Semperopernballes.

Drei Roben von drei Dresdner Designerinnen

Wenn seine Tochter moderiert, ist er natürlich ebenso dabei. "Meine Eltern kommen auf jeden Fall", sagt Stephanie. Tom nickt: "Meine ebenfalls. Der Smoking meines Vaters ist schon ausgeliehen und das Kleid meiner Mutter auch bereits fertig."

Apropos Kleid. Das Ballkleid der Moderatorin ist an einem solch furiosen Abend einer der wichtigsten Blickfänge unter all den raschelnden Roben. Insgesamt drei Kleider werde sie im Laufe der Ballnacht präsentieren, verrät Stephanie Stumph. Die werden nicht etwa die Labels Prada, Escada und Co. tragen, sondern von regionalen Designerinnen entworfen und angefertigt sein: Katrin Eulenstein, die den Debütantenkleidern des bisherigen Ausstatters Uwe Herrmann sozusagen mit dekorativen Details eine eigene Note verleiht, kleidet auch die Moderatorin ein. Ebenso die Dresdner Designerin Dorothea Michalk mit ihrem Atelier im Dresdner Barockviertel und die Modemacherin Carla Beyer aus Radebeul.

"Es ist mir ganz wichtig, als Dresdnerin auf einem solch wichtigen Event in Dresden auch Dresdner Design zu tragen", so Stephanie Stumph, die schon auf früheren Bällen in Kleidern von Katrin Eulenstein tanzte. Tom Wlaschiha macht bei all dem große Augen und tritt scherzhaft die Flucht nach vorn an: "Ich werde abwechselnd fünf schwarze Smokings tragen, die sich nur unwesentlich voneinander unterscheiden."

Smoking oder Abendkleid? Diese Frage stellt sich auf dem Open-Air-Ball nicht unbedingt. Auf dem Theaterplatz ist wetterfeste Kleidung zu empfehlen. Auf jeden Fall werde es das Fest für Tausende Tanzfreudige wieder geben. Es startet 18 Uhr mit dem Außenball-Moderator Wolfgang Lippert. Von da soll die Eröffnung in die Oper getragen werden, deren Gala ebenfalls schon um 18 Uhr und somit eine Stunde früher als bisher beginnt. Ziel ist es, möglichst viel Zeit zum Tanzen zu ermöglichen. Das garantiert das deutlich straffere Programm mit weniger Preisverleihungen, die ehemals stark in Kritik standen und auch inhaltlich zu dem Skandal geführt hatten, in dessen Folge der langjährige Ballchef Hans-Joachim Frey abdankte.

In diesem Sinne lautet das aktuelle Ball-Motto: "Lasst uns tanzen!" und führt zurück zum Ursprung einer solchen rauschenden Nacht - plus Glanz und Glamour.

Karten für den Semperopernball am 23. Februar können unter www.semperopernball.de reserviert und gekauft werden. Vor allem Party- und Flaniertickets sind noch zu haben sowie Karten für Logen im zweiten und dritten Rang.