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Premiere am Dresdner TJG: Schneewittchen auf eigene Füße gestellt

Am Theater Junge Generation in Dresden stellt die bedrohte Königstochter Schneewittchen die junge Schauspielerin Ronja Rath vor eine völlig neue Aufgabe.

Von Nadja Laske
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Kinderleicht? Fürs Theater Puppen zu spielen, ist eine eigene Kunst. Ronja Rath lernt für das neue Weihnachtsmärchen am TJG einiges darüber.
Kinderleicht? Fürs Theater Puppen zu spielen, ist eine eigene Kunst. Ronja Rath lernt für das neue Weihnachtsmärchen am TJG einiges darüber. © Matthias Rietschel

Dresden. Drei von viel mehr Fragen an Ronja Rath: Gibt es bei Dir ein Ritual in den Endproben? "Richtig gut essen, weil ich die Energie brauche!" Lieber modernes oder klassisches Theater? "Am liebsten klassische Stücke modern, neu und frisch auf die Bühne bringen oder einfach gleich moderne Stücke spielen." Was liebst Du an Deinem Beruf? "An meinem Beruf liebe ich die Abwechslung, die vielen leidenschaftlichen und spielfreudigen Menschen um mich herum und den Moment der Premiere."

Wer noch mehr über das neue Schneewittchen im Weihnachtsmärchen des Theaters Junge Generation wissen mag, findet Antworten auf der Theaterseite - und natürlich an dieser Stelle. Richtig gut essen, gern Süßes, das macht die 24-Jährige gerade fit für ihren großen Tag. Am Freitag feiert die neue Weihnachtsinszenierung Premiere. Das Highlight nach wochenlanger Probenarbeit mit ungewohnten Herausforderungen.

Denn Ronja Rath ist zwar studierte Schauspielerin, ging gleich nach dem Abi an die Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Doch das Puppenspiel ist eine ganz eigene Ausbildung, die einige ihrer Kollegen absolviert haben. Sie nicht, und doch stellt die Rolle des Schneewittchens sie vor genau diese Aufgabe.

Puppenspiel - mehr als mit Puppen zu spielen

Klassische Stücke liebt Ronja, wie sie im Interview verrät, doch frisch und modern sollen sie die Bühne beleben. Ersteres bietet ihr die Geschichte von der Königstochter, die vor dem Hass ihrer Stiefmutter flieht und sieben Freunde findet - so weit das Märchen der Brüder Grimm, wie es in deren Kinder- und Hausmärchensammlung an Stelle 53 steht. Allerdings bietet ihre Rolle am TJG viel mehr Facetten.

"Ich hatte gar keine Erfahrung im Puppenspiel", sagt Ronja Rath. "Aber im Stück erleben die Zuschauer das Schneewittchen in drei Lebensphasen: als Baby, als Teenager und als junge Erwachsene, wie ich es bin." Für die Darstellung des Mädchens Schneewittchen kommt eine Puppe ins Spiel. "Dafür musste ich lernen, wie man sie führt - zumindest die Füße, für deren Bewegungen ich verantwortlich bin." Und schon das sei schwierig genug. Kopf, Körper und Arme führen Puppenspieler.

Ronja Rath liebt Weihnachtsmärchen und erinnert sich gern an das singende, klingende Bäumchen und Bruder Löwenherz ihrer Kindheit. Dass sie nun nach ihrer ersten großen Rolle der Momo am TJG das Schneewittchen spielt, freut sie - und die Art der Inszenierung: "Sie ist sehr bilderreich, atmosphärisch und hat wunderbare Musik." Eben das, was sich die meisten Kinder und auch Erwachsene zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit wünschen.

Wenn es ums Wünschen geht: Ronja Rath hat sich in ihren jungen Jahren schon viele erfüllt. Eine kleine Rolle im Tatort hatte sie bereits und eine tragende in einem neuen ARD-Fernsehfilm, der noch ausgestrahlt wird. Doch wunschlos bleibt sie nicht: "Irgendwann will ich Ronja Räubertochter spielen."

"Schneewittchen", Premiere am 1. Dezember, TJG, www. tjg-dresden.de