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Verein des Jahres: Dieser besondere Garten in Dresden bringt viele Menschen zusammen

Gemeinsam arbeiten oder entspannen in einem besonderen Garten - genau das ermöglicht der buntbrach e.V. in Dresden. Nun darf die Initiative sich Verein des Jahres 2023 nennen.

Von Lars Barendregt
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Jakob Adolphi und Lea Flechtner  von dem buntbrach e.V. in Dresden. "Am Anfang gab es hier eine kleine Gruppe, wobei rund 30 Menschen etwas machten. Jetzt sind über 300 Menschen drin."
Jakob Adolphi und Lea Flechtner von dem buntbrach e.V. in Dresden. "Am Anfang gab es hier eine kleine Gruppe, wobei rund 30 Menschen etwas machten. Jetzt sind über 300 Menschen drin." © René Meinig

Dresden. Eine Rutsche und ein Trampolin. Aber auch ein Bienenhaus, eine Küche und eine Sauna: Im Gemeinschafts- und Nachbarschaftsgarten "nebenan", in der Wölfnitzstraße in Dresden, ist für jeden etwas dabei. "Das Neueste was wir hier haben, ist ein Schmied, der eine selbstgebaute Esse mitbringt", sagt Jakob Adolphi, 23. Er ist Vorstandsmitglied des Vereins "buntbrach e.V.".

Den Verein gibt es seit April 2023, um die vielen Initiativen und Veranstaltungen im "nebenan" gut organisieren und finanzieren zu können. Und jetzt ist "buntbrach" bereits Verein des Jahres 2023 in der Kategorie Umwelt.

Die Idee hinter dem Ganzen ist es, regionale Vereine auszuzeichnen, die sich in verschiedenen Geschäftsgebieten betätigen. Initiator ist die Ostsächsische Sparkasse Dresden. Die Preisverleihung fürs laufende Jahr war am Donnerstag in Pirna.

Garten "nebenan" liegt in der Friedrichstadt in Dresden.
Garten "nebenan" liegt in der Friedrichstadt in Dresden. © SZ/Lars Barendregt

Fläche von über 1.500 Quadratmeter

"Ich denke, dass wir mit der dazugehörigen Werbung mehr Menschen erreichen können und hier auch mehr Menschen sammeln können, die Lust haben auf alles mögliche", sagt Adolphi.

Alles Mögliche, das kann in dem Fall auch eine Hopfengruppe sein, die Bier braut oder eine Gruppe für die Sauna im Garten. "Am Anfang gab es hier einen kleinen Kreis von rund 30 Menschen, die etwas machten. Jetzt sind es über 300."

Trotzdem bietet der Garten - mit einer Fläche von mehr als 1.500 Quadratmetern - noch ausreichend Platz, sagt Adolphi. Jeder, der etwas tun wolle, könne mit einem Vorschlag kommen. Der "buntbrach e.V." gucke am Ende, ob die Idee passe. "Wir freuen uns auf alle."

Die meisten Menschen, die den Garten besuchen, wohnen in der Friedrichstadt, sagt Adolphi. Oft hätten sie keinen richtigen eigenen Garten, erklärt der 23-jährige Student. "Ich denke, unsere Arbeit ist wichtig, weil man sich hier gemeinsam organisiert." Nicht nur junge Leute, sondern auch immer mehr Familien mit Kindern besuchen ihm zufolge den Garten.

Adolphi lobt dessen Lage, die Innenstadt ist sehr nahe. "Man kann hier zwischen Bäumen durchatmen, Vögel hören. Außerdem gibt es viel, womit man Ideen verwirklichen kann. Ich denke, so etwas sollte sich in der Stadt mehr finden."

Räume für Holz und Möbel im Garten "nebenan".
Räume für Holz und Möbel im Garten "nebenan". © SZ/Lars Barendregt

Filmabende und Partys

Im Garten haben schon verschiedene Filmabende und Partys mit mehreren hundert Menschen stattgefunden. "Ab April geht es wieder richtig los", sagt Adolphi. Beispielsweise mit offenen Klaviersonntagen und einem Bierbrautag.

Das Ziel für die nächsten Jahre: "buntbrach" mehr in der Friedrichstadt zu verwurzeln und zu einem Stadtakteur zu machen, den man ernst nehmen könne, sagt Adolhpi. "Ansonsten wollen wir einfach, dass der Garten bewahrt bleibt." Dagegen steht die Sorge, das gepachtete Grundstück in der Zukunft zu verlieren. "Es kann passieren, dass hier irgendwann gebaut wird."

Mit dem Titel Verein des Jahres 2023 gibt es nun einen ersten Preis für "buntbrach". Auch eine Geldsumme von 3.000 Euro gehört dazu. Jakob Adolphi hat bereits Ideen, wofür er das Geld verwenden will, kostenloses Kochen etwa und mehr Workshops. "Aber das sollen alle Mitglieder gemeinsam entscheiden."

Insgesamt haben sich dieses Jahr 371 Vereine in den Kategorien Sport, Kultur, Soziales und Umwelt beworben. Außerdem waren alle Vereine automatisch nominiert, die 2023 über das Crowdfundingportal 99Funken Geld für ein gemeinnütziges Projekt eingeworben hatten.