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Warnstreik im Margarinewerk Dresden

Vier Stunden lang streiken die Mitarbeiter des Margarinewerks Dresden am Mittwoch. Sie fordern mehr Lohn unter anderem wegen der Preissteigerungen.

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Im Dresdner Margarinewerk wird am Mittwoch ab mittags für mehr Lohn gestreikt.
Im Dresdner Margarinewerk wird am Mittwoch ab mittags für mehr Lohn gestreikt. © Jan Fritzsche (Archiv)

Dresden. Am Mittwochmittag legen die Mitarbeiter des Margarinewerks Dresden die Arbeit nieder: Vier Stunden lang, von 12 bis 16 Uhr, werden sie schichtübergreifend für bessere Löhne streiken. Dazu aufgerufen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). "Die Beschäftigten der Tochter des belgischen Lebensmittelkonzerns Vandemoortele reagieren damit auf ein unzureichendes Angebot der Arbeitgeberseite in der letzten Tarifverhandlung", heißt es in einer Pressemitteilung vorab. Die rund 70 Beschäftigten des Vandemoortele Lipids Werk in Dresden stellen Margarine für große Lebensmittelketten wie Lidl oder ALDI her.

Konkret fordern die Beschäftigten mit ihrer Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 500 Euro im Monat. Damit sollen die allgemeinen Preissteigerungen ausgeglichen und die Löhne auf das Niveau von Margarineherstellern in westdeutschen Bundesländern angeglichen werden. "Nach den dortigen Tarifverträgen liegt die Lohnlücke im Stundenlohn noch bei 25 Prozent oder mehr", teilt NGG mit.

Die Arbeitgeberseite habe erst in der zweiten Tarifverhandlung am 10. Januar ein erstes Angebot vorgelegt. "Dieses sieht vor, die Löhne in den ersten zwei Monaten des Jahres zunächst gar nicht anzuheben. Dann sollen die Entgelte in den Jahren 2023 und 2024 jeweils um 6 Prozent steigen. Dazu soll es eine Inflationsprämie von monatlich 50 Euro geben."

Dieses Angebot stoße auf große Unzufriedenheit in der Belegschaft, sagt Olaf Klenke, Verhandlungsführer der Lebensmittelgewerkschaft NGG. "Erst zwei Monate gar keine Lohnerhöhung. Und dann nur Prozente, die weder dauerhaft die derzeitigen Preissteigerungen ausgleichen noch die Lohnlücke West schließen. Das reicht nicht."

Der Warnstreik sei ein klares Signal der Belegschaft. "Das Unternehmen muss sein Angebot nachbessern. Ansonsten sind weitere Arbeitsniederlegungen nicht ausgeschlossen. Die Beschäftigten haben mehr verdient und wollen schnell deutliche Lohnsteigerungen."

Neben dem Margarinewerk Dresden liefen derzeit auch Tarifverhandlungen für weitere Betriebe der sächsischen Ernährungsindustrie. Dazu gehörten das Teiglingswerk in Dommitzsch, das ebenfalls dem belgischen Nahrungsmittelkonzern Vandemoortele gehört, der Fruchtsaftproduzent Sonnländer Getränke in Rötha (Tochter der Edeka-Gruppe), die Cargill-Ölmühle in Riesa, das Unilever-Suppen-Werk in Auerbach sowie das Frosta-Tiefkühlkost-Werk in Lommatzsch.