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Heute Erzieher-Warnstreik in Dresdner Kitas und Horten

Erzieher der kommunalen Kitas und Horte in Dresden sollen an diesem Freitag ganztägig die Arbeit niederlegen, so die Stadt. Verdi dagegen betont, es werde keine großen Einschränkungen geben.

Von Julia Vollmer & Sandro Pohl-Rahrisch
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In Dresden sollen am Freitag die städtischen Kitas und Horte bestreikt werden.
In Dresden sollen am Freitag die städtischen Kitas und Horte bestreikt werden. © Sven Ellger (Archiv)

Dresden. Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Freitag zum Warnstreik in den kommunalen Kitas und Horten in Dresden aufgerufen. Die Stadt als Träger der Einrichtungen sei am Donnerstag per Anruf informiert worden, wie das Rathaus mitteilte.

"Für Eltern steht keine Notbetreuung in ihrer Kindertageseinrichtung zur Verfügung", so die Stadtverwaltung. Stattdessen werden die Kitas und Horte öffnen, sobald pädagogische Fachkräfte, die nicht dem Streikaufruf folgen wollen, für die Betreuung der Kinder zur Verfügung stehen. Es können maximal so viele Kinder betreut werden, wie es nach Personalschlüssel zulässig ist. Eine Betreuung in anderen städtischen Kindertageseinrichtungen sei nur möglich, wenn dort ein Gastplatz zur Verfügung steht.

Hierfür müssen die Eltern das ausgefüllte "Formblatt für Gastkinder" mitbringen sowie das Verpflegungsgeld für das Mittagessen in der Gasteinrichtung im Voraus und in bar bezahlen. Das Formblatt soll den Eltern zusammen mit einem Elternbrief noch am Donnerstag ausgehändigt werden.

Der Kita-Eigenbetrieb der Stadt empfiehlt den Eltern dennoch, vorsorglich alternative Betreuungsmöglichkeiten zu organisieren.

Seit 6 Uhr werden Eltern über das Ausmaß informiert

Ob und welche Kitas und Horte öffnen, erfahren Eltern seit 6 Uhr auf der Kita-Seite der Stadt. Diese wird im Laufe des Tages regelmäßig aktualisiert. Zusätzlich erhalten Familien über die Hotline 0351/4885111 in der Zeit von 6 bis 14 Uhr Auskunft darüber, ob ihre Kita oder ihr Hort vom Streik betroffen ist.

"Es ist uns bewusst, dass die streikbedingten (Teil-)Schließungen von Kindertageseinrichtungen insbesondere vor dem Hintergrund der Kurzfristigkeit für Sie und Ihre Kinder eine besonders herausfordernde Situation darstellen", so Eigenbetriebsleiterin Sabine Bibas. "Wir werden versuchen, Sie so frühzeitig wie möglich und mit regelmäßiger Aktualisierung über die (Teil-)Öffnung von kommunalen Kindertageseinrichtungen zu informieren."

Sollten Eltern wegen des Streiks ihre Kinder nicht in die Betreuung geben können, so erhalten sie automatisch 1/20 ihres monatlichen Elternbeitrages für den Streiktag zurück. Ein gesonderter Antrag ist dafür nicht erforderlich. Den Rückerstattungsbescheid erhalten die Eltern spätestens im Mai.

Verdi bestätigt in einem Brief an die Eltern den Streikaufruf, betont aber, es sei "nur ein erster Schritt". Beim geplanten Warnstreik handle es sich um einen ersten Abschnitt einer "möglichen Eskalation, die wir für den Fall weiter ausbleibender Angebote vorbereiten", schreibt Kerstin Eger, die stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin. "Wir verzichten daher zum jetzigen Zeitpunkt absichtlich darauf, für großflächige Einschränkungen zu sorgen. Entsprechend mobilisieren wir für den Warnstreik nur in der Form, dass sich lediglich wenige Kolleginnen und Kollegen an diesem beteiligen werden", sagt sie.

Sie gehe davon aus, dass es zu keinen spürbaren Schließungen oder Ausfällen kommt. Verdi wünscht sich nach eigenen Angaben eine Lösung am Verhandlungstisch. Dafür brauche es ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite. "Sollte dieses Angebot weiterhin ausbleiben, behalten wir uns eine spürbare Zuspitzung der Arbeitskampfmaßnahmen ausdrücklich vor", so Eger.