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"Wir sehen euch": Sachsenpakete für Uniklinik

Mit der symbolischen Übergabe von 50 Boxen will die DDV Mediengruppe die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Leistung der Pflegekräfte lenken.

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Tobias Spitzhorn von der DDV-Mediengruppe (r.) übergab die Sachsenpakete an Jana Luntz und Frank Ohi vom Dresdner Uniklinikum.
Tobias Spitzhorn von der DDV-Mediengruppe (r.) übergab die Sachsenpakete an Jana Luntz und Frank Ohi vom Dresdner Uniklinikum. © Sven Ellger

Dresden. Die großen roten Kisten stapeln sich im Büro von Jana Luntz. "Bei uns sieht es jetzt manchmal aus wie in der Weihnachtswerkstatt", sagt die Pflegedirektorin des Dresdner Uniklinikums. Immer mal wieder kämen kleine oder größere symbolische Geschenke für die Pflegekräfte an, darunter Schokolade und Plätzchen. Es muss ja nicht immer gleich ein Spendenaufruf von Jan Böhmermann sein, wie vergangene Woche.

An diesem Freitagnachmittag werden die Kartons gleich mit der Sackkarre hereingefahren. Insgesamt 50 sogenannte Sachsenpakete sollen Mitarbeitenden des Uniklinikums eine kleine Freude bereiten. Gefüllt sind die Kisten mit namhaften Produkten aus der Region, von Dresdner Russisch Brot, über Bautzner Senf bis hin zu Riesaer Weihnachtsnudeln.

Die Übergabe der Pakete steht in Verbindung mit der Aktion "Wir sehen euch!". Sie wurde von der DDV-Mediengruppe, zu der auch die SZ gehört, mit Unterstützung der Kommunikationsagentur Oberüber Karger gestartet. In den vergangenen Tagen fanden SZ-Leser dazu bereits eine ganzseitige Dankes-Anzeige in der Zeitung.

Seife, Schinken und andere regionale Produkte stecken in den Sachsen-Paketen.
Seife, Schinken und andere regionale Produkte stecken in den Sachsen-Paketen. © Sven Ellger

Die Sachsenpakete nahm Pflegedirektorin Jana Luntz mit einem Lächeln unter der Maske entgegen. "Vielen Dank, das ist ein tolles Zeichen an alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von solchen Gesten zehren", sagte sie. Viele Pflegekräfte hätten sich in den vergangenen Monaten immer mehr gefragt, ob man außerhalb der Krankenhausmauern überhaupt wahrnehme, was hier geleistet wird. Intern versuche man alles, um die Mitarbeitenden in diesen Krisenzeiten bestmöglich zu unterstützen, doch Initiativen von außen seien immer ein gutes Zeichen.

Dass eine Danksagung, Radeberger Lachsschinken oder Puddingpulver von Comet die Lage der derzeit über alle Maßen geforderten Pflegekräfte in den Kliniken nicht entscheidend vereinfacht, ist den Initiatoren dabei bewusst. "Wir wollen jedoch die Aufmerksamkeit auf die lenken, die sich jeden Tag für uns aufopfern", sagt DDV-Geschäftsführer Carsten Dietmann. "Als Medium haben wir das Privileg, nicht nur Gutes tun zu können, sondern auch die öffentliche Wahrnehmung auf Bereiche zu lenken, die es verdient haben, gesehen zu werden."

Mit der Übergabe der Sachsenpakete verbindet die DDV-Mediengruppe die Hoffnung, dass sich andere Menschen und Institutionen in Sachsen dem Vorstoß anschließen und die Leistung der Pflegekräfte mit anerkennenden Gesten würdigen. "Wir freuen uns über jeden Nachahmer", bringt es Carsten Dietmann auf den Punkt. Ein liebevoll geschriebener Brief oder ein kleines Geschenk könne dem Personal in den Kliniken zeigen, dass ihre Leistungen nicht verborgen bleiben.

Die nun übergebenen Sachsenpakete für die Uniklinik sollen diesmal nicht an die Pflegekräfte auf Corona-Stationen verteilt werden, sagte Jana Luntz, sondern an chirurgische Bereiche, die sich um schwerstkranke onkologischen Patienten kümmern. "Die arbeiten genauso heldenhaft", betont die Pflegedirektorin. Am Montag und Dienstag werde die Bescherung in einem inzwischen erprobten Modus erfolgen.

Die Sachsenpakete waren ursprünglich für die Kunden von DDV Lokal geschnürt worden, um sie als Weihnachtsgrüße zu versenden. Für dieses Jahr sind die 5.000 Pakete mit jeweils 19 Produkten allerdings bereits ausverkauft. (SZ/hbe)