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Endlosbaustelle auf der Tännichtstraße nervt Autofahrer in Dresden

An der Tännichtstraße im Dresdner Nordosten wird seit August eine Trinkwasserleitung erneuert. Statt im September wird die Baustelle wohl erst im Februar 2024 fertig. Woran das liegt.

Von Kay Haufe
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Keine Durchfahrt an der Tännichtstraße. Die Verbindungsstraße bliebt noch länger zu.
Keine Durchfahrt an der Tännichtstraße. Die Verbindungsstraße bliebt noch länger zu. © Foto: Kay Haufe

Dresden. Dass Bauarbeiten länger dauern als geplant, hat in Dresden fast schon Tradition. Paradebeispiel dafür ist die Bautzner Straße, an der seit Jahren immer wieder in Etappen gearbeitet wird. Die Bauarbeiten auf dem 300 Meter langen Abschnitt zwischen Fischhaus- und Brockhausstraße sollten eigentlich 14 Monate dauern und 2021 fertig werden. Daraus wurden fast zwei Jahre, Bauende 2022. Auch am Elbhang sorgt derzeit eine Baustelle auf der Calberlastraße für Ärger, die sich um zwei Monate direkt in den Winter verschiebt.

Nicht weit davon entfernt wird seit dem 10. August auch an der Tännichtstraße im Dresdner Nordosten gebaut. Die Sachsen-Energie saniert auf der Verbindungsstraße zwischen Krüger- und Grundstraße eine Trinkwasserleitung, unter Vollsperrung. Eigentlich sollten die Arbeiten im September beendet sein. Doch die Zeit verstrich: Es wurde Oktober und November.

Sperrung auf der Tännichtstraße noch bis Mitte Dezember

Nun informiert der Energieversorger, dass die Tännichtstraße noch bis zum 15. Dezember gesperrt sein wird. Außerdem soll bei entsprechender Wetterlage im Januar und Februar 2024 der Kreuzungsbereich Krügerstraße für das Einbinden der Leitung teilweise gesperrt werden.

Keine gute Nachricht für die rund 3.000 Autofahrer aus Bühlau, Rochwitz und dem Schönfelder Hochland, die die Tännichtstraße regelmäßig nutzen; auch, um den staugeplagten Ullersdorfer Platz zu umfahren. Doch wie kommt es zu der langen Verzögerung?

Trinkwasserprobe musste wiederholt werden

Es gibt eine Vielzahl an kleinen Ursachen, die zur langen Bauzeit führt, sagt Viola Martin-Mönnich, die Sprecherin der Sachsen-Energie. So muss die neue Leitung vor Inbetriebnahme gespült und desinfiziert werden. Es wird eine Wasserprobe genommen, die im Labor untersucht wird. Das erste Ergebnis habe nicht der Trinkwasserverordnung entsprochen, alles musste wiederholt werden.

Durch den unklaren Leitungsbestand auf den Grundstücken war mehr Zeit für die Absprachen und Vorleistungen nötig. Aufgrund der Witterung konnte auch der Asphalt nicht wie geplant erneuert werden. Hinzu käme, so Viola Martin-Mönnich, dass zum Jahresende alle Baufirmen sehr gut ausgelastet sind, sodass Leistungen nicht einfach auf den nächsten Tag verschoben werden können. Stattdessen dauere es mehrere Tage.

Bauarbeiten in Abschnitte unterteilt

Abhängig von der notwendigen Bautechnologie seien immer unterschiedlich viele Tief- und Rohrbauer auf der Baustelle im Einsatz. Meist sind es zwischen zwei und drei.

Warum aber konnte nicht parallel an der Kreuzung zur Krügerstraße gearbeitet werden? Durch die Vorgabe der Verkehrsbehörde würden in Dresden oft Baumaßnahmen in Abschnitte unterteilt, um Parkplätze sowie die Zufahrtsmöglichkeiten der Anwohner so lange wie möglich zu erhalten. "Ohne diese Einschränkungen wären wir definitiv auch in vielen anderen Baumaßnahmen schneller", sagt Martin-Mönnich.

Der Kreuzungsbereich in der Krügerstraße könne aber aus technologischen Gründen nicht zeitgleich gebaut werden. Aktuell sei die Tännichtstraße über eine Druckzone mit relativ geringem Druck angebunden. Dieses soll sich ändern und sie wird auf eine Zone mit höherem Druck in der Krügerstraße umgebunden. Da mit Notleitungen gearbeitet werden muss, sei ein vorheriger Bau nicht möglich, weil den Kunden ein rund fünf Bar höherer Druck nicht ohne die notwendigen Umbauten an der Hausinstallation zugemutet werden kann.

Die Sachsen-Energie investiert 150.000 Euro in die neue Trinkwasserleitung.