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Riesenkran kommt auf den Wiener Platz in Dresden

Die Bauarbeiten am Dach des Dresdner Hauptbahnhofs gehen im März weiter. Dafür wird ein 42 Meter hoher Kran auf dem Wiener Platz aufgebaut.

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So wie im Juni 2022 sollen dieses Jahr weitere Rollen mit der Glasfaser-Membran auf das Dach des Hauptbahnhofs schweben.
So wie im Juni 2022 sollen dieses Jahr weitere Rollen mit der Glasfaser-Membran auf das Dach des Hauptbahnhofs schweben. © Archiv/dpa/Sebastian Kahnert

Dresden. Die Deutsche Bahn setzt die Bauarbeiten am Hallendach des Dresdner Hauptbahnhofs fort. Das komplette Membrandach muss erneuert werden. Gestartet waren sie im vergangenen Jahr. Warum in den vergangenen Monaten nicht gearbeitet werden konnte und wie lange die Erneuerung des Dachs noch dauert.

Ein Kran auf dem Wiener Platz

Für die Erneuerung des Daches sind stabile Temperaturen nötig. Mindestens zehn Grad warm muss es sein, weil die Membran bei niedrigeren Temperaturen nicht verarbeitet werden kann, ohne dass neue Schäden drohen. Mit den passenden Temperaturen rechnen die Bahn-Verantwortlichen ab jetzt und beginnen deshalb mit den Vorbereitungen für den nächsten Bauabschnitt.

Dazu muss zunächst ein Kran aufgestellt werden. Er kommt auf den Wiener Platz, also die Prager-Straße-Seite des Hauptbahnhofs. 42 Meter hoch wird er sein und damit etwa so hoch, wie das zurzeit leerstehende Hochhaus am Pirnaischen Platz. Es handelt sich um einen 69 Tonnen schweren Mobilkarn, teilt die Bahn mit. Das heißt, der Kran wird nur vorübergehend gebraucht.

14.000 Quadratmeter Membran und acht "Fenster"

14.000 Quadratmeter Membrandach sollen in diesem Jahr erneuert werden. Die Rollen mit dem Glasfaser-Material werden dazu auf das Dach gehoben und dort auf einem eigens dafür errichteten Gestell eingehängt. Dann rollen Spezialisten die Bahnen aus, schließlich werden sie miteinander verschweißt.

Parallel dazu werden neue sogenannte Skylights eingebaut. Das sind Glasabdeckungen über den Stützen im Bahnhof, an denen das Membrandach befestigt ist. Diese Trichter waren beim alten Dach offen und beheizt. Rutschte Schnee in die Öffnungen, sollte er tauen und das Wasser abfließen. Doch die Konstruktion erfüllte nicht die Erwartungen, die Membran riss an den Trichtern, Schnee und Eis drohten abzustürzen und hätten sogar Zugfahrgäste treffen können.

In diesem Jahr werden die ersten acht der insgesamt 18 Skylights eingesetzt. Eines dieser "Fenster" kann eine Last von bis zu 33 Tonnen tragen, teilt die Bahn mit. Das sei vergleichbar mit dem Gewicht eines Lkw-Sattelzugs. Noch im März würden die ersten Skylights am Boden vorbereitet und dann mit dem Kran auf das Dach gehoben, um sie dort auf dem Tragwerk zu montieren und mit Glasscheiben zu komplettieren.

Bauarbeiten bis 2025

Im Juli geht es dann auf der anderen Seite des Bahnhofs weiter. Dann wird für die weiteren Arbeiten ein Raupenkran auf der Bayrischen Straße aufgebaut. Ende Oktober sollen die Bauarbeiten auf dieser Bahnhofsseite abgeschlossen werden. Im Winterhalbjahr ruhen die Arbeiten anschließend wieder.

2025 sollen die Arbeiten am gesamten Bahnhofsdach abgeschlossen sein. Bis zum Bauabschluss wird insgesamt eine Fläche von rund 33.000 Quadratmetern erneuert. Das kostet insgesamt rund 44 Millionen Euro. Der Bund und der Freistaat Sachsen zahlen mit für die Dachsanierung.

Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt endeten Anfang November. Auf der Bahnhofsseite mit der Empfangshallen wurden im vergangenen Jahr 32 Rollen mit der Glasfaser-Membran montiert. Das entspricht einer Fläche von rund 7.500 Quadratmetern - also etwa der Fläche eines Fußballfelds. Die alte Dachhaut wurde entfernt.